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Arbeiter-, beziehungsweise Werkssiedlungen für Zechen und Betriebe der Schwerindustrie kommen bekanntlich nicht  nur  im  Ruhrgebiet  vor,  sie  sind  hier  aber  ein  besonders  eindrucksvoller  und  ein  besonders  prägender Bestandteil  des  historischen  Gebäudebestandes.  Die Zechen-und  Werksiedlungen  sind  zu  einem  erheblichen Teil durch über Jahrzehnte planvollen Handelns der Landesregierungen, Kommunen und Landesdenkmalämter erhalten    worden.    Das    unterscheidet    das    Ruhrgebiet    wohl    weitgehend    von    anderen    ehemaligen Industrieregionen  mit  ähnlichen  Strukturen.  Westfalen  zeigt  heute  darum  nicht  nur  anhand  seiner Industriedenkmäler,  sondern  auch  anhand  vieler  Siedlungen  auf  dichtem  Raum  alle  Facetten  der Industrieentwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts –und dem darauf folgenden Strukturwandel bis heute.
Die  Werkssiedlungen  und  auch  die  mit  ihnen  und  in  ihrer  Nachfolge  entstandenen  genossenschaftlich  oder städtischen  Siedlungen  zeigen  den  Leitgedanken,  nach  dem  der  im  Zuge  der  Industrialisierung  immens anwachsenden Bevölkerung die notwendige Versorgung mit angemessenem Wohnraum geboten wurde und die Industrie  mit  Arbeitskräften  mit  Arbeitskräften  versorgt  wurde.  Dabei  ist  das  Zusammenspiel  von  Siedlungen, Bergbau,  Werksanlagen,  Transport-und  Verkehrswegen  entscheidend.  Nur  so  wird verständlich,  welche Abhängigkeiten und Entwicklungen sich im Zuge der Industrialisierung ergeben haben.
Aus dem reichen Bestand denkmalwerter Siedlungen sollen in der Chronologie ihrer Baudaten Siedlungen von circa 1850 bis 1950 erkundet werden.

Literatur:
Hans H. Hanke: Zechen-und Werkssiedlungen in Westfalen. In: Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde. 66. Jg. / 2021. Münster, New York 2021, S. 13 –34.
Andrea Pufke, Hg., Walter Buschmann, (Red.): Die Bau-und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen I. Rheinland. Siedlungen in Nordrhein-Westfalen. Rheinschiene
Band 1 Bergisch Gladbach bis Köln, Band 2 Königswinter bis Wuppertal. Petersberg 2021.
Barbara Fischer: Kurze Entwicklungsgeschichte des Wohn-und Arbeitersiedlungsbaues im Rheinland. In: Gisbert Knopp, Ludger J. Sutthoff (Red.): Wohn-und Arbeitersiedlungen im Rheinland. Eine Zwischenbilanz aus denkmalpflegerischer Sicht (Arbeitshefte des Rheinischen Denkmalpflege, 67).
Hans H. Hanke: Eigenheime –bewohnte Bollwerke der Demokratie. Schweizer Pestalozzidörfer für Berglehrlinge und amerikanische MSA-Bergarbeitersiedlungen als Beispiel für die Neuordnung der westdeutschen Wohnkultur. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar 39 (1993), Reihe A: Heft 1/2. Weimar, Waldbröl 1993, S. 59–72.
Klaus Novy, Arno Mersmann, Bodo Hombach (Hg.): Reformführer NRW. Soziale Bewegungen, Sozialreform und ihre Bauten. Köln 1991.
Vera Steinborn (Hg.): Arbeitergärten im Ruhrgebiet (Westfälisches Industriemuseum. Kleine Reihe, 5). Dortmund 1991.
Joachim Petsch: Eigenheim und gute Stube. Zur Geschichte des bürgerlichen Wohnens. Köln 1989.
Eduard Führ, Daniel Stemmrich: Nach gethaner Arbeit verbleibt im Kreise der Eurigen. Bürgerliche Wohnrezepte für Arbeiter zur individuellen und sozialen Formierung im 19. Jahrhundert. Wuppertal 1985.
Bollerey, Franziska; Hartmann, Kristiana: Siedlungen aus dem Regierungsbezirk Bezirk Düsseldorf. Essen1983.
Renate Kastorff-Viehmann: Wohnungsbau für Arbeiter. Das Beispiel Ruhrgebiet bis 1914. Aachen 1981.
Bollerey, Franziska; Hartmann, Kristiana: Siedlungen aus dem Regierungsbezirken Arnsberg und Münster. Dortmund 1978 (Dortmunder Architekturheft Nr. 8).
Hermann Wandersleb (Hg.): Neuer Wohnbau. Bd. II: Durchführung von Versuchssiedlungen. Ravensburg 1958.
Semester: ST 2024
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