Begriffliche Manipulationen in politischen Kontexten (mit Workshop) (030044-WiSe22/23)

Mit der Sprache machen wir uns und anderen die Welt zugänglich. Mit ihr verständigen wir uns und üben Einfluss auf das Denken anderer aus. Dazu gehören auch Lügen und Täuschungsmanöver. Manipulation durch Sprache beschränkt sich jedoch nicht auf bewusste Sprachhandlungen wie die Lüge. Durch sprachliche Beschönigungen, Verschleierungen und begriffliche Dehnungen, versteckte Wertungen etc. wird unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit gelenkt. Eine bekannte "Kampfmethode" in der Politik besteht darin, Definitionshoheit über bestimmte Begriffe zu erlangen und ihren Gebrauch in der Öffentlichkeit und den Medien durchzusetzen.
Am Beispiel von metaphorischen Anwendungen und Dehnungen bekannter Begriffe und neuen Begriffsschöpfungen wie Fake News und Migroaggressionen werden wir uns im Seminar und dem Workshop mit auswärtigen Vorträgen mit der Frage befassen, was die Aufgabe von Begriffen für die Erkenntnis ist und wann Begriffe diese Aufgabe nicht erfüllen, sondern manipulative Funktionen übernehmen. 4 CP kann erwerben, wer bereit ist, jede Woche die Texte gründlich zu studieren und vor der Sitzung auf Moodle schriftlich Fragen zu beantworten sowie einen Vortrag auf dem Workshop oder eine Sitzung zu protokollieren. Auf dieser vertieften Textgrundlage werden in den Sitzungen spezielle Probleme diskutiert. Auch Hausarbeiten sind möglich.