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Das, was wir Christentum nennen, war zunächst eine innerjüdische Gruppierung, die jedoch schnell auch nicht-jüdische Menschen integriert hat. Es hat sich aber durch komplexe Prozesse viel langsamer, als die ältere Forschung gedacht hat, vom Judentum losgelöst. Eine Untersuchung dieser Trennung zeigt, dass das neutestamentliche und spätere Christentum noch lange dem Judentum sehr nahegestanden hat. Zugleich zeichnen sich früh Bruchlinien ab. Schließlich kam es zu einem harten Bruch, der sich insbesondere sei der Zeit der „Reichskirche“ vertieft und immer wieder zu antisemitischen Ausbrüchen und auch Gewalttaten geführt hat, mit der dramatischen Katastrophe der Shoah.
Zugleich ist dank des jüdisch-christlichen Dialogs in den letzten rund 70 Jahren wieder viel Gemeinsames zwischen den beiden Religionen aufgedeckt worden. Christentum und Judentum stehen sich in einem geschwisterlichen Verhältnis sehr nahe und verehren denselben Gott mit demselben Namen. Da das Christentum in vielfältiger Weise im Judentum „wurzelt“, ist es für das Verständnis des christlichen Glaubens essenziell, dialogisch von und mit dem Judentum zu lernen und die Perspektive einer nicht-antijüdischen Theologie zu profilieren.
2021 hat Klaus Wengst, ehemaliger Professor unserer Fakultät, der sich sehr um den jüdisch-christlichen Dialog verdient gemacht hat, sein neustes Buch: Wie das Christentum entstand. Eine Geschichte mit Brüchen im 1. und 2. Jahrhundert“ erschienen. Von diesem Buch her werden wir in historischer, exegetischer und systematischer Perspektive die Unterschiede und Verbindungen zwischen Ekklesia und Synagoge untersuchen und sowohl Klaus Wengst als auch jüdische Gesprächspartner*innen kennenlernen.

Der für die Fakultät angebotene Studientag Mittwoch, 1. Juni 14-16 Uhr ist Teil des Seminars.
Semester: ST 2024
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