Diese Vorlesung setzt die Begegnung mit der Geschichte des gespielt Komischen fort,
die im Wintersemester zum Thema wurde: von den antiken Anfängen bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts. Der zweite Teil der Vorlesung konzentriert sich auf
Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert. In den Mittelpunkt tritt (auch theoretisch)
das Zusammenspiel grotesker und komischer Dimensionen.
Der historische Bogen startet im philosophischen Umfeld der Frühromantik, in dem
das Komische „im Zeichen des Aristophanes“ philosophisch neu gedacht wurde.
Davon inspirierte Stücke (etwa von Tieck, Kleist, Grabbe und Büchner) fanden in
ihrer Zeit nicht den Weg auf die Bühnen. Das vorherrschende „bürgerliche
Lachtheater“ (Posse, Schwank) vermied groteske Untertöne. Vorgaben von Alfred
Jarry und Guillaume Apollinaire folgend, führten avantgardistische Versuche im 20.
Jahrhundert bizarre und lächerliche Ebenen zusammen. Dada instrumentierte das
grotesk Komische als Zerrspiegel einer auf den Schlachtfeldern des Weltkriegs
zerschossenen Kultur. Dass Lachen in den Ausdruck von Verzweiflung umschlagen
kann, zeigte das „absurde Theater“ nach dem Zweiten Weltkrieg; als Beispiele dienen
Stücke von Beckett, Ionesco, Dürrenmatt und Mrożek. Auch im „postmodernen“
Theater der Gegenwart kommt das Lachen an seine Grenzen, etwa bei Castorf,
Marthaler, Pollesch oder Hofmann&Lindholm.
Das komische Spiel mit dem Abgründigen eroberte auch das Kino. Beleuchtet werden
frühe Stummfilm-Grotesken (Chaplin, Laurel und Hardy, Keaton) und jüngere
Produktionen des fantastischen Films (Besson, Monty Python, Wrigth). Im Zeichen
der Postkomödie resümiert der zweite Teil der Vorlesung die Verspannung des
Lächerlichen und des Abgründigen – als Reflex eines katastrophalen Jahrhunderts.
In einem Begleitseminar werden ausgewählte philosophische, theoretische und
künstlerische Beiträge vertieft. Der Besuch des ersten Teils der Vorlesung wird nicht
vorausgesetzt – Material zur Orientierung für Neueinsteiger steht zur Verfügung.
die im Wintersemester zum Thema wurde: von den antiken Anfängen bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts. Der zweite Teil der Vorlesung konzentriert sich auf
Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert. In den Mittelpunkt tritt (auch theoretisch)
das Zusammenspiel grotesker und komischer Dimensionen.
Der historische Bogen startet im philosophischen Umfeld der Frühromantik, in dem
das Komische „im Zeichen des Aristophanes“ philosophisch neu gedacht wurde.
Davon inspirierte Stücke (etwa von Tieck, Kleist, Grabbe und Büchner) fanden in
ihrer Zeit nicht den Weg auf die Bühnen. Das vorherrschende „bürgerliche
Lachtheater“ (Posse, Schwank) vermied groteske Untertöne. Vorgaben von Alfred
Jarry und Guillaume Apollinaire folgend, führten avantgardistische Versuche im 20.
Jahrhundert bizarre und lächerliche Ebenen zusammen. Dada instrumentierte das
grotesk Komische als Zerrspiegel einer auf den Schlachtfeldern des Weltkriegs
zerschossenen Kultur. Dass Lachen in den Ausdruck von Verzweiflung umschlagen
kann, zeigte das „absurde Theater“ nach dem Zweiten Weltkrieg; als Beispiele dienen
Stücke von Beckett, Ionesco, Dürrenmatt und Mrożek. Auch im „postmodernen“
Theater der Gegenwart kommt das Lachen an seine Grenzen, etwa bei Castorf,
Marthaler, Pollesch oder Hofmann&Lindholm.
Das komische Spiel mit dem Abgründigen eroberte auch das Kino. Beleuchtet werden
frühe Stummfilm-Grotesken (Chaplin, Laurel und Hardy, Keaton) und jüngere
Produktionen des fantastischen Films (Besson, Monty Python, Wrigth). Im Zeichen
der Postkomödie resümiert der zweite Teil der Vorlesung die Verspannung des
Lächerlichen und des Abgründigen – als Reflex eines katastrophalen Jahrhunderts.
In einem Begleitseminar werden ausgewählte philosophische, theoretische und
künstlerische Beiträge vertieft. Der Besuch des ersten Teils der Vorlesung wird nicht
vorausgesetzt – Material zur Orientierung für Neueinsteiger steht zur Verfügung.
- Kursleiter/in: Guido Hiß
Semester: WiSe 2024/25