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Hartmanns Erec (um 1180 entstanden) ist nicht nur der erste Artusroman in deutscher Sprache, sondern auch ein echter „Klassiker“ der mittelalterlichen, höfischen Literatur des 12. Jahrhunderts. Der Roman erzählt die Geschichte des unerfahrenen Jünglings Erec und dessen ritterlicher Aventiurefahrt sowie von der verarmten, jedoch ungewöhnlich schönen Grafentochter Enite, die als Preis für Erecs Kampfkünste fortan an seiner Seite ist. Konfliktpotenzial bietet das zu Beginn aus der Balance geratene Verhältnis von ehelichen wie ritterlichen Pflichten. Der Roman stellt die Frage, wie höfische Herrschaft im Einklang mit der Ehe funktionieren kann und stellt dabei auch die etablierten Geschlechterrollen auf den Prüfstand.

Im Seminar wollen wir den Erec in seinen zahlreichen Facetten betrachten und sowohl die zentralen Figuren genauer untersuchen als auch die Strukturmerkmale und Konzepte des Textes in den Blick nehmen. Abschließend schlagen wir einen großen Bogen vom Artusroman des Mittelalters zur modernen bzw. zeitgenössischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Dabei soll die Mittelalterrezeption im Fokus unserer Überlegungen stehen sowie das Nachdenken darüber, wie viele Mittelalter im heutigen Liebesroman eigentlich noch zu finden ist.

Textausgabe (bitte anschaffen und – in Übersetzung – lesen!): Hartmann von Aue: Erec. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Übersetzt, herausgegeben und kommentiert von Volker Mertens. Stuttgart: Philipp Reclam jun. 2008 (= Reclams Universalbibliothek 18530).

Teilnahmenachweis: aktive Teilnahme, Essay (5 Seiten) zu einer selbstgewählten Fragestellung

Leistungsnachweis: mündliche Prüfung (15-20 Min.) oder schriftliche Hausarbeit (12-15 Seiten)

Als Vorbereitung für die erste Sitzung schauen Sie sich bitte die kreative Inhaltszusammenfassung des Erec von ‚Sommers Weltliteratur‘ auf YouTube an.
Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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