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Zumindest zwei Phasen der künstlerischen Entwicklung im zwanzigsten Jahrhundert definieren ihre Praxis und Programmatik über den radikalen Bruch mit ästhetischen Normen: die „historischen Avantgarden“ der zehner und zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts (Futurismus, Dada, Surrealismus) und die künstlerische „Postmoderne“, die im Theater unter dem Signum des „Postdramatischen“ agiert, seit den späten 1980er Jahren. Damit sind Dimensionen der rezeptiven Verunsicherung aufgerufen, die auch maßgebliche Theorien der Groteske zum Thema machen: die Unterminierung unserer Muster der Welterfahrung und das anarchische Spiel mit Elementen der Unwirklichkeit.

In der Logik der Lost-Book-Forschung geht es nicht um das Groteske, sondern um das grotesk Komische, das bislang als Leitlinie der Entwicklung im zwanzigsten Jahrhundert untersucht wurde, von den historischen Avantgarden, über die „Stummfilm-Groteske“ zum absurden Theater bis hin zu in TV und Kino verbreitetem Wahnwitz. Im Wintersemester steht die Komik des postmodernen Theaters auf dem Programm, in Verbindung mit einem Resümee unserer Gedanken zur Verbindung des Grotesken und des Komischen. Aufgerufen sind Inszenierungen (u.a.) von Castorf, Marthaler, Lepper und Pollesch, Performances von Schlingensief, Hofmann&Lindholm, Forced Entertainmen oder She She Pop … In allen Fällen fusionieren avantgardistische und postkomödiantische Traditionen mit vielfältigen Inspirationen aus Slapstick, Nonsens und schwarzem Humor. Dieses Seminar beschließt die Auseinandersetzung mit Phänomenen des grotesk Komischen im zwanzigsten Jahrhundert.

Format: Das Seminar soll, sofern es möglich ist, in Präsenz stattfinden.
Semester: WiSe 2024/25
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