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Die jüdische Literatur des deutschsprachigen Raums hat innerhalb der letzten Jahre durch zahlreiche Neuveröffentlichungen vor allem jüngerer Autor*innen eine immense Erweiterung und Ausdifferenzierung erfahren. Diese Autor*innen, ihr Schreiben, ihre Themen, und auch die Gattungen ihrer Texte jedoch könnten kaum pluraler und heterogener sein als es der Terminus einer jüdischen Gegenwartsliteratur in Deutschland zunächst suggeriert.

Im Seminar wollen wir daher gemeinsam mögliche Herangehensweisen ausloten, indem wir uns u.a. mit der angenommenen Zentralität der Shoah im deutschsprachigen Diskurs und Texten von mizrachischen und postsowjetischen Autor*innen beschäftigen, die einen anderen Fokus setzen ('(jüdische) Nakba'/'Tag des Sieges über den Faschismus' vs. 'Tag der Befreiung'), mit dem Verhältnis von und zu Deutschland und Israel, mit Aspekten von Mehrsprachigkeit, Muttersprache(n) und Übersetzung sowie nicht zuletzt mit dem gesellschaftlich-politischen Diskurs, der die Texte durchzieht und den sie selbst auch maßgeblich mitbestimmen (Desintegration, innerjüdische Pluralität und Differenz, Allianzen in der postmigrantischen Gesellschaft, 'Reconnecting the Middle East').

Daher ist für das Seminar eine Lektüre möglichst zahlreicher Textauszüge geplant, z.B. von Lena Gorelik, Mirna Funk, Olga Grjasnowa, Sasha Marianna Salzmann, Marina Frenk, Lana Lux, Max Czollek, Dmitrij Kapitelman, Tomer Gardi, Mati Shemoelof, Hila Amit, Zehava Khalfa, Erez Majerantz, Maya Kuperman.

Der Seminarplan und die Lektüreliste werden zu Beginn der Veranstaltung besprochen und die ausgewählten Textauszüge in Moodle bereitgestellt.
Zur Einführung empfohlen: Luisa Banki/Caspar Battegay: Sieben Thesen zur deutschsprachigen jüdischen Gegenwartsliteratur. In: Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart (= Sonderausgabe 01: Zwischen Literarizität und Programmatik. Jüdische Literaturen der Gegenwart) 2019, S. 41-47.
Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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