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Am Ende ist alle Poësie Übersetzung«, behauptete Novalis in einem Brief an August Wilhelm Schlegel – allerdings ist die Dichtung nicht der einzige Ort für transformatorische Prozesse. Zu Beginn soll deshalb ein Bewußtsein für verschiedene Formen der Verwandlungskunst entwickelt werden, die sich nicht nur in der Literatur, sondern auch in der bildenden Kunst, in der Musik, im Film finden. Die literarische Übersetzung unter Einbeziehung philologischer Aspekte bildete sich erst allmählich heraus, wie Vergleiche von Übersetzungen desselben Texte aus verschiedenen Epochen zeigen werden. Diese und andere theoretischen Überlegungen sind unerläßlich für die konkrete übersetzerische Arbeit am Text, doch vor allem stellt sich immer wieder die Frage nach der Angemessenheit: Welche spezifischen Probleme begegnen beim Übersetzen von Lyrik bzw. von Prosa? In welchem Verhältnis stehen philologische Korrektheit und schöpferische Freiheit zueinander? Wo liegen die Grenzen des Übersetzens bzw. der sprachlichen und metaphorischen Äquivalente? Neben theoretischen Erwägungen dürfen Einblicke in die Übersetzungspaxis nicht fehlen, von der Wahl der Hilfsmittel bis zum Einfluß der Verlage und Lektoren. Parallel dazu soll gemeinsam und in Einzelaufgaben die Erstübersetzung von Gedichtzyklen dreier amerikanischer Autorinnen aus der ersten Hälfte des 20. Jhds. erarbeitet werden, die anschließend in Buchform erscheinen wird. Verschiedene, differierende Ansätze auszuprobieren und nebeneinander stehen zu lassen, ist das ausdrückliche Ziel.

Jürgen Brôcan lebt und arbeitet in Dortmund. Er ist Lyriker, Literaturkritiker, Herausgeber und Übersetzer. Sein Werk wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet. Er hat unter anderen Walt Whitman, Nathaniel Hawthorne, Ralph Waldo Emerson, John Muir, Marianne Moore, Aldo Leopold, Ranjit Hoskoté, Arundhati Subramaniam, Kaveh Akbar, Georges Schehadé und René Char ins Deutsche gebracht. (Weitere Infos unter www.brocan.de)


Zur Teilnahme / Leistungsnachweise:

Max. 30 Teilnehmende: 20 AVL, 5 Optionalbereich, 5 Anglistik / Amerikanistik.

In der Veranstaltung ist kein (!) Erwerb von benoteten Studiennachweisen (kleine / große Modulprüfung) möglich. Studierende des Optionalbereichs erwerben den benoteten Studiennachweis in der Vorlesung von PD Dr. Beatrice Nickel.
Semester: SoSe 2024
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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