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In dieser für Master-Studiengänge konzipierten, forschungsorientierten Vorlesung mit integriertem Seminar stehen sehr verschiedene Untersuchungsfelder einer handlungstheoretisch begründeten, interpretativen Kulturpsychologie im Zentrum. Die Basis bildet der am Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie vertretene Ansatz, der zu Beginn in seinen theoretischen und methodologischen Grundzügen vorgestellt wird (wobei seine Verwandtschaft mit ähnlichen Varianten der Kulturpsychologie, etwa den Ansätzen von Jerome Bruner oder Ernst Boesch, deutlich wird). Das übergeordnete Ziel der Veranstaltung ist es, die Teilnehmer_innen mit wichtigen theoretischen und empirischen Forschungsergebnissen sowie aktuellen Forschungsinteressen des o.g. Lehrstuhls vertraut zu machen und durch diese Form der forschungsorientierten Lehre das wissenschaftliche Gespräch mit den Studierenden zu intensivieren. Zu diesem Zweck stellt der Seminarleiter in jeder Veranstaltung aktuelle Arbeiten in einer ca. einstündigen Vorlesung vor; in der anderen Hälfte der Veranstaltung wird die Vorlesung aus der vorangegangen Sitzung von Studierenden in selbstbestimmter, selbstständiger Weise kommentiert, kritisiert, vertieft oder ergänzt. Der angestrebte Dialog erstreckt sich in diesem Semester auf folgende Themen:

  • In der ersten Sitzung werden die grundlegenden Fragen "Was ist und will Kulturpsychologie, wie geht sie methodisch vor?" behandelt. Dabei werden handlungs- und erfahrungstheoretische sowie hermeneutisch-erklärungstheoretische Perspektiven entfaltet und eine Verortung des präsentierten Ansatzes im historischen und zeitgenössischen Umfeld kulturpsychologischen Denkens vorgenommen. Exemplarische Forschungsfelder werden genannt.

In weiteren Sitzungen werden zum Beispiel folgende Themen behandelt (nach Interesse der Teilnehmenden werden 5 oder 6 ausgewählt):

  1. Wie erklären wir einen Mord? Eine exemplarische narrative Handlungserklärung
  2. Psychologische Anthropologie: Relative Freiheit und partielle Autonomie in posthumanistischer Zeit
  3. Folgen exzessiver Gewalt und Vernichtung. Individuelle, soziale und transgenerationelle Folgen extremer Traumata
  4. Leben in „Verletzungsverhältnissen“? Missachtete Spuren traumatischer Erlebnisse und die Fortsetzung psychosozialer Gewalt
  5. Die Macht negativer Gefühle gegenüber den Anderen und Fremden: Abjekte und Abjektionen
  6. Wie lernen Menschen? Konturen einer Psychologie des Lernens auf handlungstheoretischer Grundlage
  7. Was wird aus dem Menschen? Optimierungen des Humanen I: Selbstoptimierung als Selbstrationalisierung (Gustav Großmanns Exzess im Lichte von Max Webers Rationalisierungsdiagnose)
  8. Optimierungen des Humanen II: Die Humanistische Psychologie als Besserungsanstalt für auteronome, sich selbst verwirklichende Subjekte
  9. Optimierungen des Humanen III: Ein Blick in die akademische Werkstatt der Kompetenzsteigerung: Was will und soll der Diskurs über interkulturelle Kompetenz?
  10. Optimierungen des Humanen IV: Programmierung im Zeichen einer positiven Eugenik und eine schwer verständliche Sorge von Jürgen Habermas
  11. Kann ich mich selbst erzählen? Selbsterkenntnis und Selbsttäuschung im Licht der narrativen Psychologie
  12. Warum und wozu hören wir Musik – und was geschieht dabei in und mit uns? Ernst Boeschs psychologische Antwort
  13. Was heißt sozial- und kulturwissenschaftliche (psychologische) Kritik heute? Probleme einer normativ gehaltvollen Erfahrungs- und Erkenntnisbildung
  14. Psychologische und psychoanalytische Religionskritik

Voraussetzungen für Studiennachweise / Modulprüfungen:

Studiennachweis: Referat mit Handout oder drei kurze Stellungnahmen (Kommentar, Kritik, Ergänzung) zu drei Themen/Vorlesungen.

Leistungsnachweis: zusätzlich eine schriftliche Hausarbeit (ca. 20 Seiten, z.B. auch in Form eines Rezensionsaufsatzes) zu einem der angebotenen Themen.


Semester: ST 2024
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