Opzioni di iscrizione

Behandelt werden soll in der Podcast-Vorlesung eine Textgruppe, die etwas unscharf mit dem Begriff ‚Tierdichtung‘ umschrieben wird. Konzentriert hat man sich in der Erforschung dieser mittelalterlichen Textsorte oft auf den hochmittelalterlichen Reinhard-Fuchs-Stoff und dessen bis zu Goethe reichenden Bearbeitungen einerseits und andererseits auf die spĂ€tmittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Adaptationen der antiken Fabeldichtung, wobei hĂ€ufig nur eine AusprĂ€gung der jeweiligen Tierdichtung – also entweder Reinhard Fuchs oder Fabeln – nĂ€her fokussiert wurden. Es kommt aber gerade auf eine Zusammenschau sĂ€mtlicher Texte an, die noch um weitere Beispiele ergĂ€nzt werden sollen, in denen Tiere in der mittelalterlichen und frĂŒhneuzeitlichen Literatur eine prominente Rolle spielen. Dabei wird die Analyse jener Texte an anderer Stelle anzusetzen haben, als dies in Ă€lteren Arbeiten der Fall ist, in denen beinahe durchgehend auf politische und/oder historische HintergrĂŒnde des Textcorpus abgehoben wird. AdĂ€quatere Einsichten in den kulturellen Habitus der Epoche versprechen hingegen LektĂŒren, die etwa die in der Tierdichtung beinahe allgegenwĂ€rtige Gewalt vor der Folie divergierender Diskurse aus dem feudaladeligen und theologisch-klerikalen Bereich verstehen. Nach einem ersten systematischen Überblick, der unterschiedliche Diskurse vorstellt, die fĂŒr die mittelalterliche und frĂŒhneuzeitliche Tierdichtung von entscheidender Wichtigkeit sind, werden im zweiten Teil der Vorlesung die Interferenzen und AusprĂ€gungen solcher Diskurse exemplarisch an geeigneten Texten des 10./11. bis 17. Jahrhunderts vorgestellt und erörtert.

Semester: ST 2024
Iscrizione spontanea (Teilnehmer/in)
Iscrizione spontanea (Teilnehmer/in)