Dass Menschen besser werden wollen, ist nichts Neues. Jedoch scheint gegenwärtig der in vielen Praktiken des ‚Besserwerdens’ zutage tretende Wunsch nach einem besseren Selbst, einem besseren Körper, gesellschaftlichen Anforderungen in vielerlei Hinsicht zu entsprechen: effizienter zu schlafen, um produktiver zu sein; gesünder zu essen, um fokussierter zu arbeiten; flexibler zu sein, um Arbeitsanforderungen zu genügen; Ausgeglichenheit und Wohlbefinden anzustreben, um gegen Stress anzukämpfen. Unmengen an Beratungsliteratur, psychotherapeutische Angebote, mittlerweile unüberschaubar viele Gadgets und Apps geizen nicht mit Verheißungen und Versprechungen. Kein Vorgang, der nicht noch effizienter gestaltet, kein Bereich des Lebens, der nicht noch weiter optimiert werden, keine Minute, die nicht noch produktiver genutzt werden könnte.
In dem Forschungsseminar sollen die soziokulturellen und psychosozialen Aspekte von Selbstoptimierung und –normierung einer qualitativen Untersuchung unterzogen werden. Möglich sind Forschungsprojekte zu spezifischen Optimierungspraktiken wie z. B. Self-Tracking, Schönheitshandeln, Stressreduktionsmeditationen oder zu allgemeineren Optimierungsdiskursen.
Dieser Kurs ist für Teil I (080324-WiSe20/21) sowie Teil II (080316-SoSe21) der Veranstaltung.
- Kursleiter/in: Oswald Balandis
Semester: WiSe 2024/25