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Die Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär wird nicht nur in Hollywood erzählt, sondern erfährt schon im Spätmittelalter große Beliebtheit. In diesem Fall wird erzählt, wie ein Metzgerssohn sich seinen Weg zum Thron von Frankreich bahnt und mit Muskelkraft und Charme nicht nur der jungen Prinzessin, sondern auch ihrer Mutter den Kopf verdreht.

Der Huge Scheppel ist eine von vier frühneuhochdeutschen Erzählungen, die der Gräfin Elisabeth von Lothringen und Nassau-Saarbrücken (nach 1393 – 1456) zugeschrieben werden und in der Forschung zuweilen noch als die frühesten deutschen Prosaromane angesehen werden. Damit gelten sie nicht nur als Vorläufer der führenden Gattung der Moderne, sondern sind auch durch ihre Position als Grenz- und Übergänger vom Französischen ins Deutsche, von Vers in Prosa und von Mittelalter zur Frühen Neuzeit außergewöhnlich und spannend. Im Rahmen eines von der DFG geförderten Gemeinschaftsvorhabens entstanden zwischen 2009 und 2018 an der Ruhr-Universität Bochum (Historie von Herzog Herpin und Huge Scheppel) und an der Universität Potsdam (Loher und Maller und Königin Sibille) kritische und kommentierte Ausgaben.

Im Seminar werden wir gemeinsam die Aktualität eines frühneuhochdeutschen Textes entschlüsseln, Spezialwissen über die französische Chanson de geste-Literatur erwerben, Übersetzungsfragen diskutieren und in eine spannende Erzählwelt eintauchen.


Semester: WiSe 2024/25
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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