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Seit es im vergangenen Jahr in Deutschland mit dem Mord an Walter Lübcke und dem Attentat in Halle zwei weitere rechtsterroristische Ereignisse mit breiter medialer Aufmerksamkeit gegeben hat, wird die Debatte um Rechtsextremismus, Faschismus und die sogenannte „Neue Rechte“ verschärft geführt. Die Rolle von Medien ist in dieser Debatte derzeit vor allem eine offene Frage. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Bekanntlich rufen neue Medien immer gesellschaftliche Verfalls- und Verlustängste auf den Plan. Das Internet zum Akteur der Radikalisierung zu machen, drängt zudem die Frage in den Hintergrund, warum es in Deutschland vermeintlich lange kein Problem mit Faschismen und Rassismen gegeben habe. Gleichwohl ist die jetzige Situation ein Symptom einer tradierten Medienvergessenheit.

Im Seminar werden wir daher vielen offenen Fragen nachgehen: Wie hängen Militanz und Digitalisierung zusammen? Ist das Internet eine Radikalisierungsmaschine? Wie lässt sich das Verhältnis von digitalen Medien und Gewalt analysieren? Was wissen wir eigentlich über Terrorismus, über rechte  Ideologie, über ihre Symbole und Ästhetiken in Zeiten des Internets? Gibt es eine „Neue Rechte“? Welche Bewegungen gibt es überhaupt? Sind sie online oder offline, oder ist diese Frage überhaupt relevant? Wie entstehen Affekte wie Wut, Hass oder auch Zugehörigkeit oder Anerkennung in digitalen Medien? Wie wird mit Affekten Politik gemacht? Ist Populismus ein Medieneffekt? Welche Relevanz hat Geschlecht bei rechter Gewalt? Wie gehen Rechtsradikalismus und Antifeminismus zusammen? Gibt es einen Verfall demokratischer Formen, die mit Medienwandel in Verbindung stehen?

Theorie- und Textarbeit, eigenständige Arbeitsgruppen und Vorträge von geladenen Expert_innen sollen sich abwechseln. Texte werden auf moodle zur Verfügung gestellt.


Semester: SoSe 2025
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