»The women’s movement has made most of us conscious of the fact that SF has either totally ignored
women, or presented them as squeaking dolls subject to instant rape by monsters – or old-maid
scientists desexed by hypertrophy of the intellectual organs – or, at best, loyal little wives or mistresses
of accomplished heroes«
(Ursula K. Le Guin: »American SF and the Other«, in: Science Fiction
Studies, Vol. 2, No. 3, (1975), 208–210).
Science Fiction ist ein Genre mit einem progressiven und
potenziell subversiven Ruf. Für das politische Moment entscheidend ist dabei die Tendenz, die
herrschenden Verhältnisse und Leitkulturen mittels Verfremdung und Zuspitzung zu kritisieren.
Feminist Science Fiction (FSF) ist ein Subgenre der Science Fiction, das sich nicht nur der Einführung
von nicht-stereotypen, handlungstragenden Frauenfiguren, sondern auch der thematischen
Behandlung von Geschlechterrollen, -verhältnissen und -ungleichheiten, Sexismus und Fragen der
Reproduktion, Umgang mit Minoritäten und dem Aufzeigen von – auch genrespezifischem –
Rassismus verschrieben hat. Seit Margaret Cavendishs The Blazing World (1666), das als eines der
ersten FSF Werke gilt, ist ein heterogener und vielschichtiger Textkorpus entstanden, dessen
Fokusverschiebungen immer auch im Licht der Zeitgeschichte gesehen werden müssen.
Im Kurs sollen sowohl inzwischen zu ›Klassikern‹ der FSF gewordene Bücher als auch rezent
erschienen Werke gelesen und untersucht werden. Die ersten drei Sitzungen, in denen ins Thema
eingeführt und ein Überblick über den Forschungsstand erlangt werden wird, finden als 90-Minuten
Einheiten statt, danach treffen wir uns 14-tägig zu Doppelsitzungen, in denen komplette Romane
besprochen werden. Zu den einzelnen Sitzungen und Texten sind jeweils Lesekarten anzufertigen.
- Kursleiter/in: Anna-Lena Rehmer