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Die Geschichte von Rotkäppchen, dem Wolf und der Großmutter gehört dank Charles Perrault und den Gebrüdern Grimm zum Kanon der europäischen Märchenwelt. Die aus Kindertagen als eindringliche Warnung erinnerte Geschichte birgt jedoch mehr Raum für Ausdeutung und Spielerei in sich als auf den ersten Blick ersichtlich. Sie wurde in ihrer Bearbeitungs- und Umschreibungsgeschichte nicht nur mit neuem Personal bestückt, sondern auch immer wieder neu akzentuiert und psychologisiert. So finden wir Rotkäppchen nicht nur als Opfer und naives kleines Mädchen, sondern auch als selbstbestimmte junge Frau, als clevere Abenteurerin und sogar als dem Wolf überlegene Verführerin. Andere Autoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Seite des Wolfs nachzuempfinden und wieder anderen haben es Rotkäppchens Schwestern (oder Cousinen?), das Grün-, Blau- oder Graukäppchen, angetan. 
Neben grundlegenden Texten zum Thema Märchen und Märchenbearbeitungen sowie den konkreten verschiedenen Rotkäppchen-Texten, soll auch die reiche Illustrationsgeschichte betrachtet werden. Im Seminar werden wir uns ebenfalls mit der Verfilmungsgeschichte des Stoffes beschäftigen: Ausgewählte Beispiele werden unter Aspekten der Literaturverfilmung, aber auch als eigenständige Bearbeitungen analysiert werden.

Semester: WiSe 2024/25
Selbsteinschreibung (Teilnehmer/in)
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thieladr
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