• Seminarplan
    •  Dieser Kurs zeigt Ihnen exemplarisch, wie ein NDL-Grundkurs aufgebaut sein kann. Dieser Kurs fand in genau diesem Format im SoSe 2018 statt.

        Thema Literatur
       Woche 1:
       


      • Das Einfachste?
        Lesen & verstehen



      Lesen – ein komplexer Vorgang
      • Wie wir lesen: die Vielfalt der Techniken, ihre Geschichte und ihre Beziehung zur Literatur
      • Lesemedien
      • Was die Kognitionswissenschaft zum Lesen sagt – und was dabei außen vor bleibt
      • Gefährliche Texte: wenn das Verstehen zum Politikum wird
      • Das Verstehen und Missverstehen beobachten: ein Leseexperiment
      • Grundbegriffe der Hermeneutik: Vorurteil, hermeneutischer Zirkel

      Vorbereitung Text:
       Klaus Weimar: Lesen: zu sich selbst sprechen in fremdem Namen (1994)

       Woche 2:


      • Was ist Literatur und
        was kann sie?


      Die unendliche Geschichte von der Suche nach dem, was Literatur zur Literatur macht:
      poetische Sprachfunktion, Fiktionalität, Literatur als Institution
      • enger und weiter Literaturbegriff
      • Am Rande des Seminarplan Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft.

      Vorbereitung Texte:
      Paratexte
      • Warum dichten, warum lesen? Funktionen von Literatur
      • Germanistik – braucht man sie oder kann sie weg? Ausflug in die Geschichte unseres Fachs


       Woche 3:


      • Poetik

      Was ist Literatur und was kann sie?
      Literatur nach Regeln? Präskriptive und deskriptive Poetik
      • Aristoteles und die Folgen: am Nullpunkt der Literaturtheorie
      • Dichtung vs. Geschichtsschreibung
      • Die Tragödie und ihre Teile
      • Gattungspoetik: die Gattungstrias – »Naturformen« oder historische Gattungskonstrukte?


      Vorbereitung Texte:
      Platon: Der Staat (Auszug aus Buch 10)
      Aristoteles: Poetik (Kapitel 1-9)


       Woche 4:


      • Lyrik

      Opitz’ Begründung der neuhochdeutschen Metrik – ein nicht nur für die Lyrik folgenreiches Projekt
      metrisches Elementarwissen: Versfüße, Versarten, Gedichttypen
      • Metrum und Semantik: wie die
      metrische Form Bedeutung generiert (exemplarische Lektüren einiger Gedichte)
      • Lyrik in historischen
      Tiefenbohrungen: Rhetorik, Genieästhetik, Medienverbünde

      Vorbereitung Texte:
      Martin Opitz: Buch von der Deutschen Poeterey (1624)
      lyrische ›Stichproben‹ von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

       Woche 5:


      • Lyrik (Fortsetzung) /
        Drama


      Übungen zur metrischen Analyse
      • Wiederholung: Aristotelische Dramenpoetik
      • Aristoteles und Lessing – eine intrikate Beziehung
      • Vor dem Bürgerlichen Trauerspiel: Exkurs in die Geschichte des Trauerspiels (Märtyrerdrama, politisches Trauerspiel, Gottsched)
      • Abgrenzungen: Lustspiel vs. Trauerspiel – Aristotelisches vs. episches Theater – offene vs. geschlossene Formen

      Vorbereitung Texte:
      lyrische ›Stichproben‹ von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart
      • Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson (1755)

      • Aristoteles: Poetik (Kapitel 1-18)

       Woche 6:



      • Drama (Fortsetzung)

      Übungen zur Dramenanalyse: Figurenkonstellation, Dramaturgie, Rhetorik im Drama
      • Lessings Sara Sampson – ein reflexives Drama?
      • Mitleidsästhetik auf dem Prüfstand
      • Probeklausur

      Vorbereitung Texte:
      • Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson (1755)
      • Aristoteles: Poetik (Kapitel 1-18)


       Woche 7:


      • Rhetorik

      Überzeugende Rede: Redeanlässe, Wirkabsichten und die Affekte
      • Alles eine Frage der Technik: Vom ›Einfall‹ bis zum Vortrag – die partes artis
      • Rhetorik und Stilistik: einige Grundbegriffe aus der Lehre von den Tropen und Figuren
      • Und was hat das mit Literatur zu tun? Rhetorik und Poetik

      Vorbereitung Texte:
      Aristoteles: Rhetorik (Auszug)
      Benedikt Jeßing und Ralph Köhnen: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Auszug)
      Bochumer rhetorischer Trichter

       
       Woche 8:



      • Erzählen

      Rhetorik in der Anwendung: Stilmittel und ihre Funktionen verstehen
      • Erzählen: Was ist Prosa? Prosa in Drama, Lyrik und Erzählung
      • Warum wir erzählen: anthropologisch-poetologische Vorbemerkungen
      • Narratologische Bausteine: Stimme, Modus, Zeitgestaltung
      • Exemplarische Analyse zweier Texte mit Hilfe des erarbeiteten Instrumentariums
      • Im narrativen Irrgarten: Georg Heym, das Erzählen und die Psychiatrie
      • Erzählen über’s Erzählen: Wie das Erzählen bei Brentano Wirklichkeit hervorbringt

      Vorbereitung Texte:
      Clemens Brentano: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl (1817)
      Georg Heym: Der Irre (1911)


       Woche 9:


      • Editionsphilologie

      Wie die Texte entstehen, die wir lesen, und wer sie macht
      • Autor vs. (fiktiver oder realer) Herausgeber
      • Autorschaftskonzepte, Werkkonzepte
      • Inwiefern edieren auch interpretieren bedeutet
      • Ausgabentypen

      Vorbereitung Text:
      Georg Büchner: Woyzeck

       Woche 10:


      • Wiederholungssitzung
        zur Klausurvorbereitung


      1. Schreiben Sie zu jeder der vergangenen Sitzungen eine Kurzzusammenfassung, in der Sie sich die zentralen
      Begriffe, Gedanken und Argumente, die wir jeweils besprochen haben, klarmachen.
      2. Vor allem notieren Sie sich bitte offene Fragen und vermerken Dinge, die Sie nicht verstanden haben, vor der
      Klausur noch einmal wiederholen oder vertiefen möchten.

      Textgrundlage:
      alle im Grundkurs behandelten Texte


       Woche 11:

       
      • Abschlussklausur

       Woche 12:

       
      • Klausurrückgabe,
        Nachbesprechung des Kurses