SelbstLernAngebot: Frühkindliche Bildung für Kinder mit Fluchthintergrund
Abschnittsübersicht
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Hier erfahren Sie etwas über die verschiedenen Effekte von Farbe, Licht und Akustik in einem Raum, wie Sie diese nutzen können und worauf man achten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Abschnitt 1: Farbe
Abschnitt 2: Licht
Abschnitt 3: Akustik
Abschnitt 4: Sicherheit

Kinder sind kleine Entdecker und
Forscher, die die Welt erkunden und kennenlernen wollen. Dabei gehen sie unvoreingenommen
und neugierig an neue Sachen heran. Spielerisch werden Grenzen getestet,
überwunden und Neues ausprobiert. Dabei entdecken sie die Sachen nicht nur aktiv, sondern gestalten
diese auch kreativ um, sodass sie zu ihren Interessen und Bedürfnissen passen. Jedes
Kind hat dabei sein eigenes Entwicklungstempo.
Die
kindliche Neugier wird durch eine interessante Umgebung, die zum Bewegen und
Ausprobieren ermuntert, angetrieben. Alle räumlichen Elemente können einen
Aufforderungscharakter haben, sodass ein Raum nie wirklich neutral ist. Zugang
zu vielfältigen Materialien wie z.B. Holz oder Sand und verschiedene
Beschäftigungsmöglichkeiten motivieren das Kind, sich selbstständig mit seinem
Umfeld zu beschäftigen und viel Neues auszuprobieren. Dabei kann es hilfreich
sein, das Kind genau zu beobachten, um festzustellen, was ihm gut gefällt und
was es noch benötigt. Auch spielen andere Faktoren wie z.B. das Licht und die
Farbe der Räume und die Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten eine große Rolle.
Eine ausgeglichene Reizvielfalt, Strukturierung im Raum, und die Möglichkeit, einen
Raum umzudeuten, d.h. einen Raum phantasievoll für z.B. verschiedene
Rollenspiele nutzen zu können, hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden
der Kinder. Ob kleine oder große Räume, Kinder fühlen sich wohl, wenn die Räume
Platz für Handeln und Experimentieren, für Spiele und 'zur Ruhe kommen' bieten
und das wiederum regt den Austausch untereinander, aber auch die Entwicklung
der einzelnen Kinder an.
In einem großen Gruppenraum können die Funktionsbereiche als kleine ‚Inseln‘ gestaltet werden, die entweder fest einem Thema zugeordnet werden oder in einem bestimmten Rhythmus thematisch wechseln. Dazu bietet es sich an, Kisten mit allen benötigten
Materialien für ein bestimmtes Thema bereitzustellen. Diese können in einem regelmäßigen Rhythmus getauscht werden. Falls die Kapazitäten es zulassen, sollte jeweils eine pädagogische Kraft für einen Funktionsbereich zuständig sein. Zur besseren Unterscheidung
dieser kann in jedem Bereich ein verschiedenfarbiger Teppich platziert werden.
Bieten die Räumlichkeiten viel Platz, kann man den Kindern einen eigenen Bereich zum Musizieren anbieten. Im Musikbereich sollten einfache Instrumente oder Alltagsgegenstände, die zu Musikinstrumenten umfunktioniert wurden, bereitstehen. Auch diese
können beispielsweise saisonal ausgetauscht werden. So können im Herbst Stöcke oder Hölzer und im Sommer mit Wasser befüllte Gläser zum Musikmachen dienen. Ansonsten bieten sich ein CD-Player mit einer Auswahl an CDs oder Hörspielen und Kopfhörer gut
an.
Auch im Kreativbereich bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Hier können Kinder in verschiedenen Positionen, mit unterschiedlichen Materialien und zahlreichen Farb- und Maltechniken ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Hierfür bieten sich Tische,
aber auch Staffeleien oder eine Matte auf dem Boden als Untergrund an, sodass die Kinder im Sitzen, Stehen und Liegen malen können. 

Für einen mobilen Konstruktionsbereich wird außer den Materialien nicht viel benötigt. Diese können in großen durchsichtigen beschrifteten Kisten gelagert werden. So können die Kinder immer sehen, was in den Kisten ist und je nach Laune Materialien
herausholen und nutzen. Auch bieten die Kisten bei kleineren Räumen die Möglichkeit, jeweils nur Materialien zu einem Thema anzubieten. So werden die Kinder nicht mit zu vielen unterschiedlichen Materialien auf kleinem Raum überfordert. Die Materialien
können regelmäßig oder nach Bedarf der Kinder gewechselt werden. Bilder mit dem Inhalt der Boxen sollten von außen sichtbar an den Kisten angebracht werden. Dies fördert die Orientierung und erleichtert das Aufräumen. Besonders in fremden Räumen kommt
es dann nicht zu Verwechslung mit fremdem Material.
Unabhängig von der Jahreszeit eignen sich viele verschiedene Materialien als Instrumente. So können Bauhölzer als Trommelstöcke genutzt werden und Murmeln und Steine, die in Dosen gelegt werden als Rasseln dienen. Die Kinder probieren verschiedene Materialien
in unterschiedlichen Kontexten aus und lernen kreativ mit der Umwelt umzugehen.
Die langen Tapetenstreifen können auch genutzt werden, um den Raum persönlicher zu gestalten. So können diese in „fremden“ Räumen mit Kreppband an den Wänden befestigt werden. Die Kinder können diese zuvor so gestalten, wie sie möchten. Ist der Tag
zu Ende, können die Streifen einfach abgenommen und zusammengerollt werden und das nächste Mal wieder an die Wände geklebt werden. So entsteht eine gewohnte Umgebung für die Kinder und sie können in jeder Stunde stolz ihre Kunstwerke bestaunen. Auch
können thematisch unterschiedliche Streifen für die verschiedenen Bereiche gestaltet werden und diese spontan auch mal an anderen Stellen im Raum aufgebaut werden.
Sind Material und Raum gut sortiert, können sich die Kinder einfach zurechtfinden. So kann der Raum durch sie aufgeräumt und das Material selbstständig wieder verstaut werden. Dabei lernen die Kinder das Gewicht und die Beschaffenheit (Form, Härte usw.)
eines Gegenstandes einzuschätzen.