• Verschiedene Räumlichkeiten in Brückenprojekten nutzen

      In diesem Baustein finden Sie einen Überblick über vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten von Räumlichkeiten eines Brückenprojektes. Dabei werden Ihnen zuerst die einzelnen Gestaltungsbereiche vorgestellt und dann im auf die einzelnen Bedingungen in unterschiedlichen Brückenprojekten angepasst. Abschließend erfahren Sie etwas über die Ausstattung und Materialien, die man verwenden kann. Auf den kleinen Karten zwischendurch lassen sich praktische Anwendungen finden, die hilfreiche Ansatzpunkte für eine individuelle Umsetzung geben – auch wenn Sie ein mobiles Projekt betreuen oder das Brückenprojekt in fremden oder kleinen Räumlichkeiten stattfindet. Weitere Impulse zur Raumgestaltung lassen sich ebenfalls auf der Seite der Arbeitsgruppe Inklusive Pädagogik von Prof. Dr. Timm Albers der Universität Paderborn finden.

      Einleitung

      Kinder sind kleine Entdecker und Forscher, die die Welt erkunden und kennenlernen wollen. Dabei gehen sie unvoreingenommen und neugierig an neue Sachen heran. Spielerisch werden Grenzen getestet, überwunden und Neues ausprobiert. Dabei entdecken sie die Sachen nicht nur aktiv, sondern gestalten diese auch kreativ um, sodass sie zu ihren Interessen und Bedürfnissen passen. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Entwicklungstempo.

      Die kindliche Neugier wird durch eine interessante Umgebung, die zum Bewegen und Ausprobieren ermuntert, angetrieben. Alle räumlichen Elemente können einen Aufforderungscharakter haben, sodass ein Raum nie wirklich neutral ist. Zugang zu vielfältigen Materialien wie z.B. Holz oder Sand und verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten motivieren das Kind, sich selbstständig mit seinem Umfeld zu beschäftigen und viel Neues auszuprobieren. Dabei kann es hilfreich sein, das Kind genau zu beobachten, um festzustellen, was ihm gut gefällt und was es noch benötigt. Auch spielen andere Faktoren wie z.B. das Licht und die Farbe der Räume und die Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten eine große Rolle. Eine ausgeglichene Reizvielfalt, Strukturierung im Raum, und die Möglichkeit, einen Raum umzudeuten, d.h. einen Raum phantasievoll für z.B. verschiedene Rollenspiele nutzen zu können, hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Kinder. Ob kleine oder große Räume, Kinder fühlen sich wohl, wenn die Räume Platz für Handeln und Experimentieren, für Spiele und 'zur Ruhe kommen' bieten und das wiederum regt den Austausch untereinander, aber auch die Entwicklung der einzelnen Kinder an.

      Welche Bereiche gibt es?

      Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und Wünsche. Kinder haben außer ihren physischen Grundbedürfnissen Bedürfnisse nach Ruhe und Geborgenheit (Allein Sein), Bewegung, Experimentieren, nach Lernen und Erforschen ihrer Umwelt. Klar abgetrennte, aber offene und transparente Räume ermöglichen den pädagogischen Kräften die Kinder bei ihren Aktivitäten zu beobachten, ohne diese dabei zu stören. So können sie flexibel auf die Kinder eingehen und sofort reagieren.

      Jeder Raum besitzt eine Aufgabe und Rolle, die er erfüllen soll. Es gibt Bewegungs-, Beruhigungs-/ Ruhe- und weitere Funktionsräume. 

      Impulskarte Themenräume - die verschiedenen Funktionen von Räumen

       
        Folgende Fragen können bei der Beurteilung der Raumgestaltung helfen:
        - Ist genug Freiraum für Bewegung vorhanden?
        - Haben die Kinder einen Platz und Stauraum für ihre persönlichen Sachen?
        - Gibt es eine klare Trennung der Bereiche durch z.B. Raumteiler, Regale, Kommoden oder Tücher?
        - Hat jeder Bereich eine eindeutige Funktion? Haben manche Bereiche Doppelfunktionen (z.B. Bastelsachen im Essbereich), die die Struktur
           stören?
        - Werden die verschiedenen Ebenen des Raumes, durch z.B. Stufen, Hocker, kleinere Etagen o.ä. als weitere Bewegungsmöglichkeiten genutzt?
        - Wurden verschiedene Teppiche oder Bodenbeläge verwendet, um Abwechslung zu bieten?


      Raumstruktur in Brückenprojekten

      Brückenprojekt mit festen Räumlichkeiten

      Gruppenraum

      Viele Brückenprojekte haben feste Räumlichkeiten zur Verfügung, die sie selbstständig gestalten können. Meistens bestehen diese aus einem großen Gruppenraum, der vielfältig genutzt wird. Es wird gegessen, gespielt, gelernt, gemalt, gesungen und entspannt. Für jede dieser Aktivitäten sollte optimalerweise ein eigener Bereich im Raum vorgesehen sein, der direkt vom Eingang aus einsehbar ist. Da Kinder viel Bewegung brauchen, sollte in kleinen Gruppenräumen darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Bewegungsraum durch verschiedene Bereiche eingenommen wird. Lieber sollten Funktionsbereiche zwischenzeitlich ausgetauscht werden, anstatt zu viele auf einmal anzubieten. Hierfür bieten sich rollbare Möbel zur Aufbewahrung an, die bei Nichtverwendung z.B. unter einen Tisch gerollt werden können.

      Falls im Brückenprojekt eine gemeinsame Mahlzeit (bspw. das Frühstück) vorgesehen ist, bietet sich ein großer Tisch an, an dem gemeinsam das Essen eingenommen werden kann. Dieser sollte jedoch nicht die Bewegungsfreiheit der Kinder einschränken und einfach auf- oder abbaubar (z.B. klappbare Tische) sein oder so gestellt werden, dass genug Platz im Raum bleibt.

      In jedem Brückenprojekt findet im Verlauf des Tages ein Sitzkreis statt. Kinder und pädagogische Kräfte sammeln sich an einem Ort und führen zum Beispiel das Begrüßungs- oder Abschiedsritual durch. Dieser Platz sollte aus jeder Ecke des Raumes einsehbar sein, da es der zentrale Treffpunkt des Brückenprojektes ist und jedes Kind direkt sehen soll, wenn sich die Gruppe zum Sitzkreis versammelt. Es hat sich als praktisch erwiesen, den Sitzkreis vor einer Tafel oder Regelplakaten aufzubauen, da im Sitzkreis oft Dinge besprochen werden, die so festgehalten oder auch visuell-gestützt präsentiert werden können.

      Funktionsbereich

      In einem großen Gruppenraum können die Funktionsbereiche als kleine ‚Inseln‘ gestaltet werden, die entweder fest einem Thema zugeordnet werden oder in einem bestimmten Rhythmus thematisch wechseln. Dazu bietet es sich an, Kisten mit allen benötigten Materialien für ein bestimmtes Thema bereitzustellen. Diese können in einem regelmäßigen Rhythmus getauscht werden. Falls die Kapazitäten es zulassen, sollte jeweils eine pädagogische Kraft für einen Funktionsbereich zuständig sein. Zur besseren Unterscheidung dieser kann in jedem Bereich ein verschiedenfarbiger Teppich platziert werden.

      In einem Werkstattbereich finden Kinder alles, was sie zum Werken brauchen. Dazu gehören Knete, Ton, Knöpfe, Wolle, Korken, Bügelperlen, Holz und weiteres. Passende Bücher über Kunst(werke) oder unterschiedliche Materialien runden diesen Funktionsbereich ab. Wechselnde Themen für den Werkstattbereich könnten sein: die vier Elemente, Größen, Skulpturen, Statuen, Lebensräume von Tieren und so weiter.

      Ein Experimentierregal ergänzt einen Werkstattbereich hervorragend. Es lässt sich aus einem Regal mit tiefen, herausnehmbaren Schubladen anfertigen. Diese werden mit dem Material für einen Themenbereich befüllt und auf der Vorderseite ein Bild des Inhaltes draufgeklebt, sodass Kinder direkt wissen, was sich darin befindet. So können z.B. in einer Schublade knetbarer Sand mit unterschiedlichen Formen oder magnetische Gegenstände aufbewahrt werden.

      Musikbereich

      Bieten die Räumlichkeiten viel Platz, kann man den Kindern einen eigenen Bereich zum Musizieren anbieten. Im Musikbereich sollten einfache Instrumente oder Alltagsgegenstände, die zu Musikinstrumenten umfunktioniert wurden, bereitstehen. Auch diese können beispielsweise saisonal ausgetauscht werden. So können im Herbst Stöcke oder Hölzer und im Sommer mit Wasser befüllte Gläser zum Musikmachen dienen. Ansonsten bieten sich ein CD-Player mit einer Auswahl an CDs oder Hörspielen und Kopfhörer gut an.

      Unabhängig von der Jahreszeit eignen sich viele verschiedene Materialien als Instrumente. So können Bauhölzer als Trommelstöcke genutzt werden und Murmeln und Steine, die in Dosen gelegt werden als Rasseln dienen. Die Kinder probieren verschiedene Materialien in unterschiedlichen Kontexten aus und lernen kreativ mit der Umwelt umzugehen.

      Kreativbereich

      Auch im Kreativbereich bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Hier können Kinder in verschiedenen Positionen, mit unterschiedlichen Materialien und zahlreichen Farb- und Maltechniken ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Hierfür bieten sich Tische, aber auch Staffeleien oder eine Matte auf dem Boden als Untergrund an, sodass die Kinder im Sitzen, Stehen und Liegen malen können. 



      Orange- und Gelbtöne an den Wänden fördern die Kreativität der Kinder. Als zusätzliche Motivation kann für jedes Kind eine eigene Mappe zum Sammeln der Bilder bereitliegen. Zusätzlich können Wechselrahmen an den Wänden angebracht werden, um für kurze Zeit ein paar Bilder der Kinder aufzuhängen. Mal-, Bastel- und Bilderbücher und leeres Zeichenpapier sollte bereitliegen, um verschiedene Aktivitäten zu ermöglichen. Buntes Papier, Scheren, Ausstanzer/ Locher, Stempel, Klebestifte, Sticker und andere unterschiedliche Bastelutensilien ermöglichen die Umsetzung vielfältiger Bastelideen.



      Mobiles Brückenprojekt

      Einige Brückenprojekte haben keine eigenen festen Räumlichkeiten, sondern sind entweder mobil und bringen ihre Materialien selbst mit oder nutzen die Räumlichkeiten einer Kindertagesstätte, die sie jedoch nicht einrichten oder umgestalten können. Mit einigen Tricks gelingt es jedoch auch hier, für jede Aktivität die passende Umgebung zu schaffen. Dabei geht es vor allem darum, den zur Verfügung stehenden Raum mit wenigen Mitteln den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu gestalten.

      Entspannungsbereich

      Bei einem mobilen Entspannungsbereich ist es nicht möglich, die Wände in Erholungsfarben zu streichen (s. Aspekt Farbe, Entspannung fördern). Allerdings kann man Decken und/oder Tücher an den Wänden befestigen, um den Raum in der gewünschten Farbe zu gestalten. Außerdem können farbige Lampen benutzt werden, um die Farbgebung anzupassen. Beruhigende Klänge, wie z.B. Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen können eine entspannte Atmosphäre verstärken. Wird eine Entspannungsgeschichte oder Traumreise durchgeführt, kann dazu passende Musik hilfreich sein, damit die Kinder sich besser in die Geschichte hineinversetzen können. Musik ist für mobile Projekte besonders geeignet, da sie in jedem Raum einsetzbar ist und schnell eine Wohlfühl-Atmosphäre erzielen kann.



      Konstruktionsbereich/Werkstatt

      Für einen mobilen Konstruktionsbereich wird außer den Materialien nicht viel benötigt. Diese können in großen durchsichtigen beschrifteten Kisten gelagert werden. So können die Kinder immer sehen, was in den Kisten ist und je nach Laune Materialien herausholen und nutzen. Auch bieten die Kisten bei kleineren Räumen die Möglichkeit, jeweils nur Materialien zu einem Thema anzubieten. So werden die Kinder nicht mit zu vielen unterschiedlichen Materialien auf kleinem Raum überfordert. Die Materialien können regelmäßig oder nach Bedarf der Kinder gewechselt werden. Bilder mit dem Inhalt der Boxen sollten von außen sichtbar an den Kisten angebracht werden. Dies fördert die Orientierung und erleichtert das Aufräumen. Besonders in fremden Räumen kommt es dann nicht zu Verwechslung mit fremdem Material.

      Als mobile Abgrenzung des Funktionsbereiches eignen sich einfache Baukegel oder Hütchen und Absperrband, die um einen „Straßenteppich“ gestellt werden können.

      Bei vielen verschiedenen Einsatzorten kann das Material auf den jeweiligen Ort abgestimmt werden. So können die Kisten für Brückenprojekte, die draußen stattfinden oder einen Garten zur Verfügung haben, auch passendes Spielzeug dafür bereithalten. Im kann z.B. für draußen eine Kiste mit „Wasserspielen“ bereitstehen. Dazu gehören zum Beispiel Eimer, Seifenblasen, Wasserspielzeug, verschiedene Gefäße oder auch ein kleines Schwimmbecken. Das Schwimmbecken kann auch für andere Themenbereiche zweckentfremdet werden. So kann es (unbefüllt) dazu dienen, einen kleinen Konstruktionsbereich abzugrenzen oder verschiedene Bereiche darzustellen. Auch kann es mit Decken und Büchern ausgestattet und als Lese- oder Kuschelinsel (in Absprache mit den Kindern) genutzt werden. Gleichzeitig liegen die Bücher nicht im „abgesperrten“ Baubereich herum und nehmen Platz weg.

      Musikbereich

      Auch für den mobilen Musikbereich eignet sich eine große Kiste mit unterschiedlichen Instrumenten, Büchern, Klangdosen usw. Diese können ebenfalls saisonal ausgetauscht werden. So können im Herbst Stöcke oder Hölzer und im Sommer mit Wasser befüllte Gläser zum Musikmachen dienen. Außerdem freuen sich die Kinder über einen CD-Player mit einer Auswahl an CDs oder Hörbüchern und Kopfhörern.

      Unabhängig von der Jahreszeit eignen sich viele verschiedene Materialien als Instrumente. So können Bauhölzer als Trommelstöcke genutzt werden und Murmeln und Steine, die in Dosen gelegt werden als Rasseln dienen. Die Kinder probieren verschiedene Materialien in unterschiedlichen Kontexten aus und lernen kreativ mit der Umwelt umzugehen.

      Alternativ kann ein „Musikbrett“ gestaltet werden: Dieses kann an der Wand angebracht und Musikinstrumente drangehangen werden. So können die Instrumente gut verstaut und transportiert werden, sind jedoch für die Kinder immer direkt sicht- und ausprobierbar.


      Rollenspielbereich

      Der Rollenspielbereich kann durch mobile Kleiderstangen, an denen verschiedene Kleidungsstücke und Accessoires hängen, eingegrenzt werden. Die Kleiderstangen können leicht weggeräumt werden und nehmen wenig Platz ein. Gleichzeitig sind alle Kostüme direkt sichtbar. Falls nur wenige Verkleidungen zur Verfügung stehen, können auch Eltern nach traditionellen Gewändern oder auch kulturell geprägter Deko, wie Puppen, Kochutensilien etc. befragt werden, die ebenfalls für Rollenspiele genutzt werden können. Ein Kasperletheater kann bei Bedarf sehr leicht aus Stoff und Brettern gebastelt werden. Mit den passenden Handpuppen können die Kinder selbst ein eigenes Stück erstellen oder das Handpuppentheater kann von den pädagogischen Kräften genutzt werden, um den Kindern Geschichten zu erzählen.



      Kreativbereich

      Auch bei einem mobilen Kreativbereich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. So kann bei fehlenden Tischen eine Tapetenrolle auf den Boden gelegt werden, die mit verschiedenen Farben bemalt werden kann. Kartoffelstempel sind eine einfache und günstige Möglichkeit mit Kindern gemeinsam kreativ zu werden und die Tapetenrollen zu gestalten.

      Die langen Tapetenstreifen können auch genutzt werden, um den Raum persönlicher zu gestalten. So können diese in „fremden“ Räumen mit Kreppband an den Wänden befestigt werden. Die Kinder können diese zuvor so gestalten, wie sie möchten. Ist der Tag zu Ende, können die Streifen einfach abgenommen und zusammengerollt werden und das nächste Mal wieder an die Wände geklebt werden. So entsteht eine gewohnte Umgebung für die Kinder und sie können in jeder Stunde stolz ihre Kunstwerke bestaunen. Auch können thematisch unterschiedliche Streifen für die verschiedenen Bereiche gestaltet werden und diese spontan auch mal an anderen Stellen im Raum aufgebaut werden.

      Mal-, Bastel- und Bilderbücher und leeres Zeichenpapier ermöglichen vielfältige Aktivitäten. Buntes Papier, Scheren, Ausstanzer/ Locher, Stempel, Klebestifte, Sticker und andere unterschiedliche Bastelutensilien ermöglichen die Umsetzung vielfältiger Bastelideen. Als zusätzliche Motivation kann für jedes Kind eine eigene Mappe zum Sammeln seiner Bilder bereitliegen. Diese können bei fehlenden Tischen unabhängig von der Tapetenrolle entweder draußen auf Bänken oder Stämmen oder auf dem Boden angefertigt werden.


    • Hier erfahren Sie etwas über die verschiedenen Effekte von Farbe, Licht und Akustik in einem Raum, wie Sie diese nutzen können und worauf man achten sollte.

      Inhaltsverzeichnis

      Abschnitt 1: Farbe

      Abschnitt 2: Licht

      Abschnitt 3: Akustik

      Abschnitt 4: Sicherheit

    • Ausstattung Innenräume

      Mithilfe einer strukturierten Anordnung der Ausstattung lässt sich die Orientierung der Kinder im Raum unterstützen. So können beispielsweise bunte Schilder oder Pfeile verdeutlichen, in welchem Bereich sich die Kinder gerade befinden oder wie sie zum nächsten gelangen. Auf diese Weise kann eigenständiges Arbeiten in Freispielphasen innerhalb des klar strukturierten Tagesablaufs erleichtert werden. Das Kind kann in diesen selbst entscheiden und planen, was es als Nächstes machen will bzw. wird. Dazu benötigt es eine Auswahl an Beschäftigungsmöglichkeiten - jedoch ohne von der Menge überfordert zu werden. Eine kleine aber vielfältige Auswahl an beliebten Spielen kann deswegen sinnvoller sein als ein Überfluss an unsortiertem Material. In jedem Bereich sollten sich deswegen auch nur solche Dinge befinden, die in diesen Bereich gehören, d.h. es sollten z.B. keine Spiel- oder Bastelsachen direkt neben dem Esstisch stehen. Wird ein Bereich während des Tages umfunktioniert, sodass z.B. aus einem Bastelbereich gegen Mittag ein Essbereich und später wieder ein Bastelbereich wird, so sollten verschiedene Materialien nicht zeitgleich in dem Bereich aufbewahrt werden. So können z.B. die Stifte vor dem Essen weggeräumt werden und umgekehrt stehen keine Teller oder Brotdosen auf den Tischen, wenn die Kinder malen oder basteln.


      Außer der Verfügbarkeit und einem Austausch von Materialien ist auch der Einbezug von verschiedenen Materialien in die Raumgestaltung selbst sinnvoll. So können z.B. Gucklöcher oder Spiegel, Prismen und Facettenlinsen die Wahrnehmung des Raumes verändern und das Kind für neue Blickweisen begeistern. Diese können entweder direkt an oder in Möbeln angebracht werden oder an Wänden aufgehangen oder auf den Boden gestellt, bzw. in Regale gelegt werden.

      Sortierung

      Sind Material und Raum gut sortiert, können sich die Kinder einfach zurechtfinden. So kann der Raum durch sie aufgeräumt und das Material selbstständig wieder verstaut werden. Dabei lernen die Kinder das Gewicht und die Beschaffenheit (Form, Härte usw.) eines Gegenstandes einzuschätzen.

      Dazu ist es wichtig, dass alles „seinen Platz hat“. Materialien wie z.B. Kostüme können gut in stapelbaren Kisten verstaut werden, um den Platz für andere oder auch mehrere Zwecke nutzen zu können. Mithilfe von Bildern und Beschriftungen an den Kisten lernen die Kinder schnell, was sich in den Kisten befindet und wie die einzelnen Gegenstände heißen. Das gleiche System empfiehlt sich auch an Regalen oder Kleiderhaken (z.B. kann jedes Kind ein Bild für seinen eigenen Haken bekommen), also überall da, wo eine Unterscheidung notwendig ist.

      Damit jedes Kind auch weiß, in welchem Bereich was gemacht werden darf, kann eine Art „Führerschein“ eingeführt werden. Diesen erhalten die Kinder, nachdem sie von einer pädagogischen Kraft erklärt bekommen haben, wie der Bereich aufgebaut ist und was an welchen Stellen gemacht werden darf. Die Einführung kann allein oder gemeinsam in einer Gruppe erfolgen. Zusätzlich können auch bebilderte Anleitungen in dem Bereich ausgelegt oder aufgehangen werden.

      Eingewöhnung fördern

      Kinder, die neu in eine Kindertagesstätte oder ein Brückenprojekt kommen, können auf Grund ihrer Erfahrungen besondere Schwierigkeiten haben, sich in die Gruppe einzufinden. Dies kann an sprachlichen Barrieren liegen. Bekannte Gegenstände o.ä. im Raum können den Kindern helfen, sich mit der neuen Umgebung auseinander zu setzen und sich sicher und geborgen zu fühlen. 

      Impulskarte Eingewöhnung fördern-neuen Kindern Vertrautes im Raum schaffen