• In diesem Baustein soll es um die Ziele gehen, die ein Brückenprojekt verfolgt und wie es diese erreichen kann. Jedes Brückenprojekt hat seine eigenen Stärken und Herausforderungen. Im Folgenden soll besprochen werden, wie die Stärken herausgestellt und die Herausforderungen bewältigt werden können. Zusätzlich wird diskutiert, wie Eltern und Kinder in Brückenprojekten begleitet werden können. Als Grundlage dazu sollte auch der Baustein „Kindliches Entdecken“ beachtet werden.

      Was sind Ziele von Brückenprojekten und welche Kompetenzen sollen sie schärfen?






      Bei der Ankunft einer neuen Familie im Brückenprojekt ist es wichtig, das Ankommen dieser zu erleichtern und den Kindern Zeit zu geben, sich an das Brückenprojekt zu gewöhnen. Eltern und Kinder können im Vorfeld verunsichert oder verängstigt sein, da beide nicht wissen, was auf sie zukommt. Es sollte daher grundsätzlich vermittelt werden, dass Eltern und Kinder willkommen und in Sicherheit sind.





      Beziehung zu den Eltern

      Dazu sollte den Eltern besonders der Eindruck vermittelt werden, dass es ihrem Kind im Brückenprojekt gut geht. In Zusammenarbeit mit den Eltern können die pädagogischen Kräfte gemeinsam zu einer guten Entwicklung und Anpassung des Kindes beitragen. Dies geschieht, indem die Angebote transparent gehalten und die Eltern ausführlich über den Ablauf und bestehende Regeln informiert werden. Hierbei können Begrüßungsmappen mit wichtigen Informationen, Fotos der anderen Kinder oder Erzählungen anderer Eltern helfen (weitere Impulse lassen sich in dem Baustein „Bildungspartnerschaft“ oder auf der Seite der Universität Paderborn finden). Zudem sollte zu Veränderungen des Alltags oder zu Ausflügen immer das Einverständnis der Eltern eingeholt werden.

      Auch durch persönliches Begrüßen bei der Ankunft, Elterngespräche oder Eltern-Kind Gruppen lässt sich niederschwellig eine Beziehung mit den Eltern aufbauen. Wichtig ist es hierbei, Eltern anfänglich aktiv anzusprechen und einzubinden (Begrüßen, Bildungssystem erklären, ggf. Unterstützung anbieten, an Elternabenden teilhaben lassen). In Parallelangeboten wie Elterncafés oder Sprachkursen können sich auch Eltern untereinander besser kennenlernen und so eigene Netzwerke stärken. Dies ist ein Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe von Familien.

      Im Brückenprojekt können Eltern auch direkt eingebunden werden, z.B. durch ein gemeinsames Frühstück. Das gibt Kindern ein Gefühl, etwas Vertrautes zu haben und zunächst nicht allein zu sein. Auf diese Weise lernen auch Eltern die Abläufe im Brückenprojekt besser kennen. Außerdem können flexible Angebote genutzt werden, um die Eltern z.B. bei den Bringzeiten zu entlasten. Dies kann die Gewöhnung an eine institutionalisierte Fremdbetreuung erleichtern, da sie in vielen Herkunftsländern weniger verbreitet oder anders organisiert ist (Informationen über die Situationen in den einzelnen Herkunftsländern finden Sie auf der Seite der Arbeitsgruppe Inklusive Pädagogik von Prof. Dr. Timm Albers an der Universität Paderborn). Diese Eingewöhnung kann zudem unter Einbezug anderer Kinder aus dem Brückenprojekte erleichtert werden, die sich um die neuen Kinder kümmern (z.B. „Kinderlotsen“ benennen).

      Aufbau von Vertrauen

      Das Aufbauen von Vertrauen geht einher mit gegenseitiger Toleranz und Respekt. Die pädagogischen Kräfte können dem Kind ein Gefühl von Geborgenheit und Zuneigung geben, indem sie ihm wertschätzend begegnen und seine Bedürfnisse ernst nehmen. Die pädagogischen Kräfte wirken dabei als Vorbild, d.h. die Kinder sehen an ihnen, welche Regeln und Strukturen eingehalten werden. Rituale und strukturierte Tagesabläufe bieten den Kindern Halt und Orientierung. Kinder können dann besser vorhersagen, was als Nächstes passiert und können Routinen entwickeln. Das erleichtert die Durchführung.

      Herkunftskultur berücksichtigen

      Ein Brückenprojekt sollte ebenfalls der Herkunftskultur von Familien mit Fluchthintergrund Raum geben. Idealerweise setzt hier auch ein kultureller Austausch innerhalb der Gruppe an. Es können gemeinsame ethnische Mahlzeiten eingenommen werden, bei dem jedes Kind ein typisches Gericht aus seinem Herkunftsland mitbringt und jeder etwas von den anderen probieren kann. Des Weiteren können Plakate oder Flaggen zu den Herkunftsländern gestaltet und im Raum aufgehängt werden. Es ist besonders wichtig, die unterschiedlichen Brauchtümer und Sichtweisen aus verschiedenen Kulturen zu beachten (z.B. religiöse Feiertage, Essgewohnheiten). Da hier auch Konflikte zwischen Eltern oder mit pädagogischen Kräften entstehen können, muss gegenseitiger Respekt und Toleranz einen übergeordneten Stellenwert einnehmen. Gemeinsam Kommunikations- und Umgangsregeln festzulegen kann dabei helfen (z.B. einander ausreden lassen, andere Meinungen tolerieren). Besonders die Kinder mit Fluchterfahrungen sollten für ihren weiteren Bildungsweg aufeinander Rücksicht nehmen, tolerant gegenüber Andersartigem sein und hilfsbereit handeln.

      Soziale Kompetenz

      Familien mit Fluchterfahrungen sind häufig in einer für sie neuen und unbekannten Umgebung. Dafür ist es wichtig, den Aufbau sozialer Kontakte zu unterstützen. Um die soziale Kompetenz der Kinder weiterzubilden, empfiehlt es sich, Gruppenspiele zu veranstalten und so Gruppenerfahrungen zu ermöglichen. Zusätzlich können Partnerübungen für den Aufbau von Vertrauen und dem Knüpfen von Kontakten veranstaltet werden. So können z.B. immer zwei Kinder die Verantwortung für das Aufräumen eines Bereiches übernehmen oder zu zweit die Teller nach dem Frühstück abräumen. Zusätzlich können einfache Vertrauensspiele, wie z.B. das Lotsen durch einen Parcours mit verbundenen Augen, veranstaltet werden.


      In einer „Kinderkonferenz“ können regelmäßig Themen besprochen werden, zu denen sich die Kinder äußern sollen (z.B. wenn Spielzeug kaputt geht). Bei auftretenden Konflikten oder Meinungsverschiedenheiten lassen sich Fragen wie: „Du willst das doch auch nicht. Was glaubst du - wie geht es den anderen Kindern dabei?“ dazu genutzt werden, um gemeinsam mit dem Kind sein Verhalten zu reflektieren. Außerdem können kooperative Spiele (z.B. Obstgarten) verwendet werden, um Werte wie z.B. Teilen zu vertiefen und spielerisch zu lernen.  



      Unterschiedliche Bildungsbereiche adressieren


      Angebote können auf unterschiedliche Bildungsbereiche ausgerichtet werden. Es sollte also vorher klar festgelegt werden, welche Ziele das Brückenprojekt verfolgen will und auf welche Art und Weise es diese erreicht. Eine ausführlichere Darstellung bieten die Bildungsgrundsätze des Ministeriums für Familie, Kinder, Flüchtlinge und Integration.

      Für eine gute Kommunikation zwischen den pädagogischen Kräften und den Kindern sind grundlegende Sprachkenntnisse von Vorteil. Sprachbildung sollte deswegen eine zentrale Rolle in den Brückenprojekten spielen. Diese kann z.B. mithilfe von Bilderbüchern oder Wortkarten unterstützt werden. Weitere Ansätze zeigt das Praxismaterial unserer Projektpartner von der Universität Paderborn auf.

      Des Weiteren kann die Konzentrationsfähigkeit der Kinder, aber auch ihre Achtsamkeit adressiert werden, z.B. durch Entspannungsübungen oder unterschiedliches Material (LINK Achtsamkeit).

      Projekte, die sich auf das frühe Vermitteln eines quantitativen Verständnisses oder den Umgang mit Zahlen fokussieren, können dies mithilfe von Mengenspielen oder thematisch angepassten Ausmalbildern unterstützen (Weitere Impulse zum Thema „Mathematische Bildung“ finden Sie auf der Seite der Arbeitsgruppe Inklusive Pädagogik von Prof. Dr. Timm Albers der Universität Paderborn).


      Das Lesen von ersten Buchstaben oder Wörtern in Form von kurzen Geschichten kann helfen, um schon früh erste Erfahrungen mit der deutschen Sprache zu machen.
      Die Kreativität der Kinder kann durch z.B. Musizieren oder Malen gefördert werden. (Impulse zum Thema „Mathematische Bildung“ finden Sie auf der Seite der Arbeitsgruppe Inklusive Pädagogik von Prof. Dr. Timm Albers der Universität Paderborn). Des Weiteren können Ordnungsprinzipien durch z.B. das Führen einer Lern- oder Bastelmappe vermittelt werden.


      Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo und jedes Kind hat seine eigenen Stärken und Interessen, die es gilt herauszufinden und zu betonen. Wichtig ist jedoch auch, darauf zu achten, ein Kind nicht durch zu viel Input zu überlasten. Kinder brauchen manchmal Zeit, um Interesse an Angeboten zu entwickeln und sich auch eigenständig zu entfalten. 


      Jedes Kind entdeckt anders

      Kinder verstehen und lernen auf viele unterschiedliche Weisen. Dabei hat jedes Kind ein individuelles Potenzial und eigene Interessen, die es zu entdecken und nutzen gilt. Bei der frühkindlichen Bildung ist es wichtig zu erkennen, welche Bildungsprozesse für alle Kinder einheitlich gestaltet, und welche an jedes Kind angepasst werden sollten. So profitiert ein Kind vielleicht stärker, wenn es Memory spielt und dabei Tiernamen nennt. Hingegen profitiert ein anderes Kind eher beim Erzählen einer Geschichte, dem Malen von Bildern oder einem Besuch im Zoo. Absolute Vereinheitlichung kann besonders für Kinder mit Fluchterfahrungen einen Nachteil darstellen, da diese erwartungsgemäß aus unterschiedlichen Umfeldern kommen und sehr diverse Biographien und Erfahrungen mitbringen. Wenn ein Kind etwas auf Anhieb nicht begreift, empfiehlt es sich, die Art der Wahrnehmung zu wechseln und etwas Neues auszuprobieren. Die Dinge immer wieder auf dieselbe Art zu wiederholen hilft dann meistens nicht. Um herauszufinden, wie das Kind am besten begreift, kann man beobachten, wie dieses mit verschiedenen Dingen (z.B. in einer Situation, mit einer Person, Informationen oder Ideen) interagiert.

      Denkt das Kind viel über die Situation nach, bevor es reagiert, und hinterfragt es viel? Hilft es dem Kind, viele Details über eine Sache zu erfahren, um diese zu verstehen? Oder betrachtet das Kind eher das große Ganze?

      Manche Kinder schauen sich von anderen Kindern sehr schnell Dinge ab oder sie verstehen es bereits, andere Kinder um Unterstützung zu bitten. Es gibt aber auch Kinder, die lieber für sich allein arbeiten oder auf Hilfestellungen mit Widerstand reagieren.

      Jedes Kind fühlt und denkt also anders. Die Vielfalt und Heterogenität der Gruppe stellt dabei eine wertvolle Eigenschaft dar, die das gemeinschaftliche Zusammenleben erfrischt und spannender macht. Die Kinder sind füreinander häufig auch Vorbilder und können sich gegenseitig Fertigkeiten beibringen. Um die Kinder optimal unterstützen zu können, empfiehlt es sich, diese kennenlernen und ihre Kultur und Hintergründe zu berücksichtigen. Durch das Ausprobieren von verschiedenen Beschäftigungsformen kann herausgefunden werden, was einem Kind Spaß macht und was dessen persönlichen Stärken sind.


      Die pädagogische Kraft kann erkennen, wie sich das Kind am wohlsten fühlt und was es in seinem Lernprozess benötigt. Das Verhalten des Kindes sagt dabei viel darüber aus, wie es an Probleme herangeht. Während einige Kinder zuerst eine Situation genau betrachten, fokussieren andere auf einen bestimmten Teil des Problems oder gehen impulsiv und unbedacht in eine Situation hinein. Wieder andere gehen Probleme zufällig oder systematisch an und andere benötigen Struktur oder Freiräume. 


      Stärken und Schwerpunkte der Zielsetzung bei unterschiedlichen Betreuungsangeboten

      Ebenso wie die Kinder, hat auch jede pädagogische Kraft und jedes Brückenprojekt seine eigenen Stärken und Schwächen. Dabei bestimmen die Einstellungen der pädagogischen Kräfte ihr Handeln. Vorurteile oder falsche Eindrücke können hierbei die Einschätzung der Kinder verzerren.

      Die verschiedenen Rahmenbedingungen der Brückenprojekte ergeben unterschiedliche Schwerpunkte bei der Zielsetzung. So sind einige in Kindertagesstätten oder in offenen Ganztagsschulen untergebracht. Andere wiederum befinden sich in Notunterkünften, Gemeinschaftsräumen oder in Wohnmobilen. So ergibt sich eine unterschiedliche Strukturiertheit und Verfügbarkeit von Materialien zwischen den Brückenprojekten (Wie mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen umgegangen werden kann, erfahren Sie im Baustein „Räume nutzen“).

      Insgesamt lassen sich mobile und stationäre Brückenprojekte unterscheiden. Stationär bedeutet hierbei, dass sich das Brückenprojekt immer an demselben Ort befindet (z.B. Kindertagesstätte), wohingegen ein mobiles Brückenprojekt seinen Standort wechselt (z.B. ein Wohnmobil).

      Stationäre Brückenprojekte

      Stationäre Projekte haben den Vorteil, dass sie häufig mehr Platz zur Verfügung haben als mobile Projekte. Zudem verfügen sie über einen gleichbleibenden Raum, den sie nutzen und so leichter personalisieren können. Außerdem können sie sich leichter strukturieren und die Kinder und Eltern gut auf den Übergang in eine Kindertagesstätte vorbereiten. Aufgrund der festen Räumlichkeiten lassen sich gezielt Bildungsbausteine (z.B. ein Sitzkreis, in dem immer nach einer Freispielphase neue Wörter kennengelernt werden) planen und räumliche Rückzugsmöglichkeiten zur Aufgabenbearbeitung (z.B. Ausmalbilder zum aktuellen Thema) schaffen.

      Mobile Brückenprojekte

      Mobile Brückenprojekte haben durch ihre Mobilität den Vorteil, dass sie direkter vor Ort angesiedelt sind, die Kinder in ihrem Umfeld abholen und so noch besser ansprechen können. Auch lernen die pädagogischen Kräfte häufig mehr Familien mit Fluchterfahrungen kennen als stationäre Brückenprojekte. So können sie zusätzliche Erfahrung sammeln. Zudem sind sie bei Fragen direkt ansprechbar und ermöglichen Familien mit Fluchterfahrungen erste Kontakte zu knüpfen. So kann niederschwellig Vertrauen aufgebaut und eine Anbindung ermöglicht werden. Die Familien werden so an die frühe Bildung herangeführt und die Kinder betreut. Mit Bewegungsspielen oder Ausflügen können auch hier viele Erfahrungen ermöglicht werden. 



      Wie gestalte ich eine Stunde ansprechend für Kinder?

      Natürlicherweise beschäftigen sich Kinder auf spielerische und abwechslungsreiche Weise mit unterschiedlichen Inhalten. Es empfiehlt sich daher, zu jedem Thema viele verschiedene Aktivitäten anzubieten, um an Themen und Kompetenzen heranzuführen und auch die individuellen Stärken jedes Kindes zu erkennen.

      So empfiehlt es sich, zuerst den Wortschatz zu einem Thema vorzustellen. Dieser kann in einem Sitzkreis mithilfe von Bildern jeweils vor- und dann nachgesprochen werden. Anschließend kann ein Kind ein Wort wiederholen und dieses zusätzlich in seiner Muttersprache sagen. Die vorgestellten Wörter können im Laufe der Woche mithilfe von thematisch abgestimmten Liedern, Gedichten oder Reimen, aber auch Spielen oder Bastelarbeiten vertieft und in weiteren Sitzkreisen wiederholt werden. Zudem können Wahrnehmungsspiele helfen, die Inhalte mit vielen verschiedenen Sinnen zu begreifen.


      Kreatives Gestalten

      Durch kreatives Gestalten werden die Inhalte vertieft und weitergedacht. So können unbekannte Wörter eingebettet in Bilder (aus)gemalt oder verbastelt werden. Diese können für eine spätere Wiederholung (evtl. auch mit den Eltern zuhause) in einer persönlichen Sammelmappe des Kindes aufgehoben werden. Im Internet (z.B. https://www.kinder-malvorlagen.com/arbeitsblatt-lernen/) lässt sich hierzu vielfältiges Material zu unterschiedlichen Themen finden, wie z.B. Farben, Tiere, Zahlen, Essen+Trinken, Wetter, Menschen.

      Kreis- oder Bewegungsspiele lassen sich ebenfalls auf die verschiedenen Themen abstimmen. So können sprach- und bewegungsbasierte Spiele („Feuer-Erde-Wasser-Luft“, „Obstsalat“) mit Farbnamen, Zahlen oder anderen Wörtern variiert werden. Diese Spiele bieten sich auch gut als aktivierende Pausen an.




      Wiederholung

      Neben dem Kennenlernen von Neuartigem sollte auch die regelmäßige Wiederholung von Bekanntem beachtet werden. Dabei ist es besonders sinnvoll, bereits bekannte Inhalte mit dem Alltag zu verknüpfen. Insofern bereits über Essen und Lebensmittel gesprochen wurde, kann manchmal beim Frühstück gefragt werden, was das Kind gerade isst (und welche Lebensmittel es noch kennt). Auch können Kinder gebeten werden, in einer „Farbenwoche“ die Kleidung entsprechend anzupassen. Wenn es darum geht, den Kindern Wissen zu vermitteln, ist nichts zu ungewöhnlich. Um Farben zu vertiefen bieten sich zudem einfache Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ an. Ergänzend soll dann die Farbe des Gegenstands im Raum benannt werden.

      Um aktuelle Inhalte und Themen präsent zu halten, können diese auf einer Tafel oder Plakaten festgehalten werden. In Form von Bildern und Wörtern kann gemeinsam mit den Kindern – oder als Vorbereitung von den pädagogischen Kräften – eine Collage erstellt werden. Dazu können beispielsweise Zeitschriften oder ausgedruckte Bilder zur Verfügung gestellt werden, um sie auszuschneiden und aufzukleben. Zusätzlich werden die Kinder durch das Aufhängen der gemeinsamen Collage einbezogen und wertgeschätzt. Alternativ können auch in Wechselrahmen immer abwechselnd die thematischen Bilder einzelner Kinder aufgehängt, oder individuelle Themenplakate (z.B. „Was ist meine Lieblingsfarbe?“) gestaltet werden.


      Abwechslung

      Je abwechslungsreicher Inhalte angeboten werden, je vielfältiger Material und Beschäftigungsformen dafür sind und je kreativer die Gestaltung ist, desto mehr Spaß haben pädagogische Kraft und Kinder an der gemeinsamen Beschäftigung. So können beispielsweise zum Thema passende Gegenstände wie Kuscheltiere, Messbecher oder Kalender bereitliegen. Auch können Geschichten über Themen erzählt werden, zu denen sich die Kinder äußern können. Zum Thema Gefühle kann beispielsweise eine Geschichte erzählt werden, in der ein Mädchen ihr Kuscheltier verliert (und am Ende wiederfindet). Es kann gefragt werden, wie sich das Mädchen jetzt fühle und wieso sie jetzt traurig sei. Weiterführend kann dann überlegt werden, ob traurig sein ein gutes oder schlechtes Gefühl ist. Auf diese Art werden die sozialen Kompetenzen und Empathiefähigkeit der Kinder trainiert.

      Die Fähigkeit, in Zusammenhängen zu denken (z.B. Vorstellungskraft oder vorausschauendes Denken) kann durch anregende Interaktionen unterstützt werden. Zusätzlich können z.B. durch Tintenkleckse auf Papieren Abstraktionen mithilfe von Fragen wie „wonach könnte das aussehen?“ (Antwort z.B. Hund, Löwe usw.) angeregt werden. Für diese Übungen müssen die Kinder jedoch schon ein ausreichendes Verständnis und Sprachkenntnisse besitzen.


      Die Gestaltung eines Tages richtet sich sehr nach den Zielsetzungen eines Brückenprojekts, dessen Rahmenbedingungen und der teilnehmenden Gruppe. So bieten sich bei stationären Angeboten Sitzkreise und regelmäßige Wiederholungen an, um den Kindern neue Themen näher zu bringen. In mobilen Projekten ist dies aufgrund räumlicher Einschränkungen häufig weniger möglich. In diesen bieten sich deswegen stärker Bewegungsspiele an. Der Fokus liegt häufiger auf dem Aufbau von Vertrauen. Es ist es wichtig zu erkennen, welche Fähigkeiten die Kinder schon mitbringen und was sie interessiert, um diese Bereiche zu vertiefen.