3. Gestaltung der Out-of-Class-Phase
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Nun zum entscheidenden Schritt für die Umsetzung eines IC-Szenarios: die Gestaltung der Out-of-Class-Phase. In erster Linie - neben Texten, Graphiken, Audios etc, die ebenfalls in die Online-Lernumgebung eingebunden werden können - stützt sich diese auf Lehrvideos, die die Lehrenden den Studierenden online zur Verfügung stellen, um den inhaltlichen Input vor der Präsenzphase zu ermöglichen. Lehrvideos allein machen jedoch noch keine effektive Online-Lernumgebung. Zum Einen sollten die Videos bestimmte Gestaltungskriterien erfüllen (adäquate Länge, ansprechende Präsentation der Inhalte, den Inhalt unterstützende Darstellungsformen etc.) und zum Anderen sollten sie im Optimalfall von Fragen, Übungsblättern oder ähnlichem begleitet werden, um den Lernprozess der Studierenden zu unterstützen. Neben einfachen Übungsblättern oder kurzen Quizzes gibt es auch hier viele unterschiedliche Möglichkeiten, um den Lernprozess out-of-class sinnvoll zu begleiten und die Auseinandersetzung mit den Inhalten bei den Studierenden anzuregen (siehe 4. Tools).
1. Allgemeines. Wie eine solche effektive Online-Umgebung aussehen kann und wie man vermeidet, dass sich die Studierenden von den Lehrvideos "berieseln lassen", sind die zentralen Fragen, die sich viele Lehrende vor der Umsetzung eines IC-Szenarios stellen. So war dies auch Thema im Gespräch mit Frau Hansen, Dozentin für japanische Sprache am OAW-Institut der RUB, die im WS15/16 Ihren Japanisch-Grammatikkurs umgedreht und sich im Vorfeld genau diese Fragen gestellt hat:
Zwei zentrale Fragen zur Gestaltung der Lehrvideos (Annette Hansen, eScouts)
2. Lehrvideos. Je nach Anforderungen der Lehrveranstaltung, persönlichen Vorlieben der Lehrenden und technischen Gegebenheiten können die Lehrvideos unterschiedlicher Art sein. Die einfachste Möglichkeit ist, Ausschnitte aus vorhandenen Vorlesungsaufzeichnungen zu verwenden (1.Video), wobei es sich eher empfiehlt, speziell für bestimmte Themenbereiche jeweils kurze Videosequenzen zu erstellen. Software wie OfficeMix (ein Add-On für PowerPoint) oder Adobe Captivate ermöglicht z.B. die eigene PPT automatisch und unkompliziert aufzunehmen und zu besprechen (2.Video), während ein aufwendigeres Studio mit Greenscreen natürlich noch weitere Möglichkeiten eröffnet, aber kostenaufwendiger ist. Wer es gerne kreativ mag, kann sich beispielsweise auch an Videos mit gezeichneten Elementen versuchen, wie die FraMediale-Gewinner des Schreibzentrums an der Goethe-Universität Frankfurt (3.Video).
Vorlesungsausschnitt (Christian Spannagel)
Screencast (Jörn Loviscach)
Lehrvideo mit gezeichneten Elementen (Uni Frankfurt)
3. Online-Umgebung. Neben der reinen Inhaltsvermittlung kann die Online-Lernumgebung darüber hinaus für den Austausch zwischen den Studierenden und die Dokumentation ihrer Lernfortschritte genutzt werden. So kann man beispielweise ein Forum einrichten, in dem sich die Studierenden über das Gelernte austauschen und Verständnisfragen stellen können, Quiz-Fragen einbinden, mithilfe derer die Studierenden selbst, aber auch die Lehrenden ihren Lernfortschritt überprüfen können, oder ein Wiki zur Verfügung stellen, in dem alle Studierenden ihr Wissen über das jeweilige Thema zusammentragen können. Solche Tools dienen dazu, das eigenverantwortliche Lernen kommunikativer und strukturierter zu gestalten, was wiederum einen Mehrwert für das Lernen haben kann, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden. Im Folgenden sind die wichtigsten Informationen über einige Tools in Schrift und Bild zusammengefasst, die sich besonders gut für ein IC-Szenario eignen. Zudem finden Sie unten ein Beispiel für eine Online-Lerneinheit, die Videosequenzen mit Quiz-Fragen kombiniert.
Nützliche Tools für die Gestaltung der Online-Phase