Erde, Luft, Wasser und Feuer – die ‚vier Elemente‘ haben sich in Zeiten ökologischer Krisen, des „computational turn“ und struktureller Ungleichheiten der neoliberalen Ökonomien eines globalen Kapitalismus gewandelt zu „geo-hydro-solar-bio-technopolitics“ (Braidotti/Hlavajova 2018: 2). Sonne, Meere und Boden verstehen wir im Seminar als materielle wie symbolische Elemente, die in Medienkunst, Film, Performance und digitalen Medien zwischen Natur, Technologie und Zeitlichkeit verhandelt werden.

Künstlerische und mediale Praktiken stehen im Zeichen ökologischer, posthumaner und planetarischer Umbrüche. Dieses Seminar widmet sich aktuellen medien/künstlerischen Praktiken und medienästhetischen Formen und Denkweisen, die sich mit medienökologischen und technopolitischen Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft, Gender und Race, auseinandersetzen.

Zwischen Hoffnung, Kritik und Imagination fragen wir mit und durch Medienkunst nach dem Umgang mit begrenzten umkämpften Ressourcen, ökologischen Krisen, mehr-als-menschlichen Lebenswelten und offenen Zukünften. Kritisch thematisieren wir kapitalistische, extraktivistische, kolonial-patriarchale und ökolonialen Verstrickungen vernetzter Medientechnologien und setzen diesen solidarische Aktivismen, queer/feministische, antikoloniale und indigene Kämpfe entgegen. Ziel des Seminars ist es durch und mit Medien/Kunst, gemeinsam kritische und zugleich offene Zukünfte zu denken – zwischen Analyse, Imagination und kollektiver Verantwortung.

Nicht nur theoretische Reflexionen, sondern auch praktische Erkundungen von Medienkunst führen uns zu den MedienKunstTagen 2025 (24.–25.10.2025, Dortmunder U), die unter dem Motto «More Future!» mit Medienkunst, Videoscreenings, Performances, Talks und Workshops Zukünfte denkbar machen und Kunst als Ort der Visionen verstehen. Diskutiert wird unter anderem, wie Zukünfte jenseits von Tech-Giganten, Autokratien und neoliberaler Ausbeutung aussehen könnten. Im Rahmen der MedienKunstTage besuchen wir die Ausstellungen «Genossin Sonne» (HMKV Dortmund) und «Solarpunk» (uzwei, Dortmunder U). Zudem gehen wir gemeinsam in die Ausstellung «Grund und Boden. Wie wir miteinander leben» (K21 Düsseldorf). So denken und forschen wir mitten in und durch Medienkunst.

Semester: WT 2025/26