Während der arabisch-syrisch-griechischen Übersetzungsbewegung im achten bis zehnten Jahrhundert fanden die antiken Wissenschaften Eingang ins arabische Schrifttum. Sie wurden übersetzt, kommentiert und verbessert, und es entstanden neue Werke auf Arabisch.

Dazu gehörten auch Traktate über Musik, die direkt oder indirekt vom Griechischen ins Arabische übersetzt wurden. Musik gehörte zum Quadrivium der mathematischen Wissenschaften und war somit ein wichtiger Forschungsgegenstand. Die arabisch schreibend en Musiktheoretiker adaptierten die antiken griechischen Musikkonzepte und passten sie mehr oder weniger an ihre eigenen musikalischen Traditionen an . Auch die Mechanik stieß auf reges Interesse. Ihre Maschinen waren hilfreich in der Land- und Wasserwirtschaft, der Zeitmessung und – als Zeitvertreib! Wundersame Automaten wurden ersonnen, um die Hofgesellschaft zu unterhalten. In den Musikautomaten fanden beide Disziplinen zusammen. Selbstspielende Flötisten und beeindruckende Orgeln mussten wie Zauberei gewirkt haben.

Wir werden sehen, welche antiken Texte zur Mechanik übersetzt und tradiert, und welche antiken Musiktheoretiker in der islamischen Welt gekannt und zu musiktheoretischen Werken verarbeitet wurden.

Es werden sowohl zeitgenössische Sekundärliteratur als auch Originalquellen zur Mechanik sowie zur Musiktheorie gelesen, kontextualisiert und zueinander in Beziehung gesetzt. Das Seminar bietet einen Überblick über arabische Quellen zu Mechanik und Musik vom achten bis 13. Jahrhundert.

 Zur Einführung:

Hill, Donald R. “Ḥiyal”. In I n Encyclopedia of Islam. Second Edition, hrsg. von P. Bearman, Th. Bianquis, C.E. Bosworth, E. van Donzel, W.P. Heinrichs. https://doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_8624 blobid0.svg (letzter Zugang 10. Juni 2025).Wright, Owen. “Mūsīqī later Mūsīḳā.” In Encyclopedia of Islam. Second Edition. Hrsg. von P. Bearman et al. http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_COM_0812 blobid0.svg (letzter Zugang 17. August 2023).

Semester: WiSe 2025/26