Wir begeben uns im Hauptseminar auf die Spurensuche nach einem der einflussreichsten Päpste des 12. Jahrhunderts, wenn nicht in der mehrtausendjährigen Geschichte dieses Amtes überhaupt. Die große Bedeutung und der weitreichende Einfluss Alexanders resultierte nicht zuletzt aus seinem für diese Zeit enorm langen Pontifikat, doch war diese Zeit vor allem durch den lange Jahre währenden Konflikt mit dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich I. Barbarossa geprägt (das sogenannte Alexandrinische Schisma). Barbarossa, der bereits vor der Erhebung Alexanders zum Papst mit dem damaligen Kardinal Roland Bandinelli aufeinandergetroffen und aneinandergeraten war, sollte nicht nur die Wahl Alexanders missbilligen, sondern gleich mehrfach eigene Päpste in Konkurrenz zu Roland aufstellen. Diese bis 1177 dauernde Auseinandersetzung überlagerte viele weitere Betätigungsfelder Alexanders und wird einen großen Teil des Seminars beanspruchen Doch sollen auch die „europäischen“ Aktivitäten Alexanders nicht unerwähnt bleiben, durch die er mittels Briefen und Legaten auf alle Reiche Europas Einfluss zu nehmen versuchte. Im Zentrum stehen neben einer umfangreichen Arbeit mit Quellen auch ein Blick auf die Forschungsgeschichte zu Alexander, dessen Pontifikat erst aktuell im Rahmen eines Langzeitvorhabens erschlossen wird (vgl. https://formierung-europas.badw.de/).

Semester: WiSe 2025/26