Die 1970er und 1980er Jahre gelten in der Zeitgeschichte der Bundesrepublik als Epoche des Umbruchs und werden häufig als eine Problemgeschichte der Gegenwart behandelt. Neue soziale Bewegungen, veränderte internationale Rahmenbedingungen, ökonomische Krisen und politische Machtverschiebungen forderten das Selbstverständnis der Bonner Republik heraus. Zugleich finden sich in den Entwicklungen immer wieder auch Elemente der Kontinuität. Markierten die Jahre von 1969 bis 1989 also tatsächlich eine „Zeitenwende“ in der Geschichte der Bundesrepublik, die die „Welt von heute“ vorstrukturierte? Das Seminar geht dieser Frage anhand zentraler Konfliktfelder nach – darunter Reformpolitik und Kalter Krieg, Terrorismus von links und rechts, sozialer Wandel, Geschichtspolitik sowie Medien- und Subkulturen. Anhand zeitgenössischer Quellen und aktueller Forschungsliteratur analysieren wir, wie sich die politische Kultur in diesem Zeitraum veränderte und diskutieren verschiedene geschichtswissenschaftliche Deutungsangebote.

Semester: WT 2025/26