Unser Alltag ist durchzogen von Strukturen und Technologien der Warnung und des Alarmierens,
angefangen beim Wecker oder anderen Benachrichtigungstönen, über Eierkocher und Brandmelder bis hin zu Blaulicht und Martinshorn.
Formate der Warnung gehören zu den ältesten Medien überhaupt, ob nun gekoppelt an Rufe,  Gesten oder Zeichen. Auch Tiere alarmieren einander, so dass auch Tierbeobachtung dazu gehört: „Wenn die Tiere verrücktspielen, lauf weg vom Meer und geh ins Hochland“ heißt es angeblich in einem indonesischen Kinderlied - was sich das Projekt ICARUS (International Cooperation for Animal Research Using Space) zunutze macht, um frühzeitig auf bevorstehende  Naturkatastrophen aufmerksam zu werden. In anderen Fällen wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal haben Warnsysteme nicht ausreichend funktioniert. Was also bewirken Luftalarme, Trillerpfeifen, Warnapps und Cell Broadcast - und wie warnen wir künftige Generationen vor unseren Hinterlassenschaften, seien es radioaktive Abfälle oder vor allem Ewigkeitschemikalien?
Wie funktionieren Alarme auf einer Intensivstation und wie in Film, TV oder Games?

Das Seminar untersucht und erforscht, welche Szenarien des Alarmierens den verschiedensten Medien des Alarmieren und der Warnung zugrunde liegen und wie diese in Medien und in eine Kultur übersetzt werden. Das Seminar bewegt sich dabei durch eine Reihe dieser Szenarien und fragt danach, welche medialen Arrangements wie organisiert sind, um nicht nur alarmistisch, sondern tatsächlich warnend wirksam zu werden. Welche medialen Bedingungen müssen gegeben sein, damit einer Warnung Handlungen folgen und was bestimmt diese Handlungen?

Gegenstandsmodul: Digitale Transformationsprozesse, Soziale Medien und Plattformen
Systematisches Modul: Mediensysteme und Medienpolitik, Medienästhetik und Medientechnik

Semester: WiSe 2025/26