Dieses Seminar verfolgt die historisch-technischen Entwicklungen, die zur KI in ihrer heutigen Form geführt haben. In einem ersten Teil rekonstruieren wir anhand von Computer Science und wissenschaftsgeschichtlicher Literatur die historischen und technischen Entwicklungen, die zur generativen KI geführt haben. In einem zweiten Teil setzen wir uns kritisch mit der aktuellen KI auseinander, indem wir untersuchen, wie Big Data, Trainingsverfahren und ethisch-technische Entscheidungen die heutige Form algorithmischer Rationalität ausmachen. Ziel des Seminars ist es, sowohl ein technisches Grundverständnis von generativer KI als auch eine kritische Reflexionsfähigkeit gegenüber ihren soziopolitischen, ästhetischen und epistemischen Implikationen zu entwickeln.

Zum Bestehen des Seminars zählt die verpflichtende Anwesenheit sowie die aktive Teilnahme durch einen kurzen Input zur Einführung in eine der Sitzungen. Für die benotete Leistung ist zusätzlich eine Seminararbeit (12-15 Seiten) anzufertigen. In meinem Seminar ist die Verwendung von generativer KI nicht gestattet. Zum Sicherstellen der eigenständigen Arbeitsleistung und zum Erteilen von Feedback zur Hausarbeit, findet nach deren Abgabe ein 10 bis max 15-minütiges Feedbackgespräch obligatorisch statt. Als Lehrende geht es mir darum, Sie in Ihrem Werden zu autonomen und kritischen Subjekten zu begleiten und fördern, und Ihnen die Entwicklung einer singulären Perspektive auf einen von Ihnen ausgewählten Forschungsgegenstand zu ermöglichen. Daher sehe ich keinen pädagogischen Mehrwert darin, Sie als Modulator:innen, Bewerter:innen und Korrektor:innen bzw. Verbesser:innen von Machine Output arbeiten zu lassen. Dass die eigene Arbeit und Perspektive am Anfang des Studiums noch beschränkt sind, sehe ich als integralen Teil des Lernprozesses.

Semester: WT 2025/26