Das Seminar widmet sich Geschlechterverhältnissen im familialen Kontext und untersucht die Familie als zentralen Ort der Reproduktion, Aushandlung und Transformation geschlechtlicher Ordnung. Ausgehend von sozial- und geschlechtertheoretischen Perspektiven werden Prozesse der Konstruktion, Stabilisierung und Veränderung von Geschlecht im Spannungsfeld zwischen familialer Alltagspraxis und gesellschaftlichen Strukturbedingungen analysiert. Im Mittelpunkt stehen Konzepte wie Doing Gender, Doing Family sowie familiale Sorgearrangements, die die Familie als performativen sozialen Raum begreifen, in dem geschlechtliche Zugehörigkeiten und Differenzlinien in Interaktion mit weiteren sozialen Kategorien wie Klasse, Ethnizität oder Sexualität hervorgebracht und verhandelt werden. Dabei werden sowohl normative Leitbilder von Mutterschaft und Vaterschaft als auch empirische Wandlungsprozesse in familialen Konstellationen – etwa in queeren, trans*, patchwork- oder transnationalen Familienformen – kritisch reflektiert.
Für die Teilnahme ist eine aktive Vor- und Nachbereitung der Seminarsitzungen erforderlich. Hierzu zählt u. a. die regelmäßige Textlektüre. Eine weitere Voraussetzung für die Vergabe der Teilnahme-CPs ist die regelmäßige Mitarbeit im Seminar und Teilleistungen (z. B. schriftliche Beiträge).
Die Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
 
Semester: SoSe 2025