Gegenwärtig wird intensiv über die globale Krise der liberalen Demokratie diskutiert. In dieser Vorlesung wird diese Debatte in eine historische Perspektive gerückt: Wie kam es nach 1945 zur Renaissance der liberalen Demokratie in Westeuropa? Und wie verhielt sich diese zu den sogenannten Volksdemokratien der sozialistischen Staaten in Osteuropa? Was wurde dabei jeweils unter Demokratie verstanden? Wie entwickelte sich die Praxis der Demokratie unter den Bedingungen des Kalten Krieges? Und welche Folgen besaß dessen Ende? Welche Rolle spielte also die Ausbreitung der liberalen Demokratie in die Länder des ehemaligen Ostblocks nach 1990? Wie verhielt sich dies zur Entwicklung Europas als politisches Projekt? Und wie kam es schließlich zu jenem Rückschlag der liberalen Demokratie, der vor allem unter dem Schlagwort des Populismus verhandelt wird? Welche Hilfe können also historische Erklärungsmodelle bei der Deutung aktueller politischer Probleme bieten?

Semester: SoSe 2025