
Die Herrschaft der Ottonen (benannt nach dem König und ersten Kaiser Otto I.) nahm ihren Anfang mit der Erhebung von Ottos Vater Heinrich zum König im Jahr 919 und sollte die kommenden mehr als 100 Jahre des ehemaligen ostfränkischen Teilreiches bis zum Tod des kinderlos verstorbenen letzten Herrschers Heinrich II. im Jahr 1024 in vielerlei Hinsicht prägen. Im Rahmen des Seminars blicken wir auf wichtige Wegstationen der Dynastie, verfolgen etwa den Ausgriff der Ottonen auf Norditalien, den später mythisch überhöhten Kampf gegen die Ungarn oder die Bemühungen um die Schaffung einer neuen Bistumsorganisation mit dem neugegründeten Erzbistum Magdeburg im Osten des Reiches. Besondere Betrachtung werden auch die Kaiserinnen erfahren, Persönlichkeiten wie Adelheid, Theophanu und Kunigunde waren weit mehr als Ehefrauen und Mütter, sie spielten eine entscheidende Rolle für die Verwaltung und den Erhalt des Reiches. Ausgangspunkt unserer Tour durch das 10. Jahrhundert werden die wichtigsten Quellen sein, neben grundlegenden Einblicken in die Herrschaftsstruktur der Ottonen sollen am Ende des Seminars Grundkenntnisse über ausgewählte Geschichtsquellen der Zeit bestehen, etwa der Sachsengeschichte Widukinds von Corvey, der Antapodosis Liudprands von Cremona oder der Chronik Thietmars von Merseburg.
- Kursleiter/in: Matthias Weber