Karl Kraus (1874–1936) zählt zu den zentralen Schriftstellern, Publizisten, Satirikern, Dramatikern und Medienkritikern der Wiener Moderne, dessen scharfe Polemik und Medienkritik die Epoche gleichermaßen prägten und herausforderten. Er entfaltet in dem Drama „Die letzten Tage der Menschheit“ (1918) und in seiner Zeitschrift „Die Fackel“ (1899-1936) ein düsteres Panorama der gesellschaftlichen Zerrüttung, das von ideologischer Berichterstattung über die Schrecken des Krieges bis zu aufgepeitschten Hetzmassen reicht. Ausgangspunkt des Seminars ist die Lektüre und Analyse zentraler Passagen aus Kraus’ „Die letzten Tage der Menschheit“. Die Lektüre wird ergänzt durch die Auseinandersetzung damit, wie die Themen von Kraus in unterschiedlichen medialen Formaten – von Theater und Film bis hin zur Graphic Novel – aufgenommen, transformiert und weitererzählt wurden. Von den Teilnehmenden werden die regelmäßige aktive Teilnahme, die sorgfältige Lektüre der Texte und die Übernahme spezifischer Arbeitsaufgaben erwartet. Darüber hinaus ist ein eigener Input für eine Sitzung zu leisten.

Semester: SoSe 2025