In ihrem 1991 publizierten Artikel „Film Bodies. Gender, Genre, and Excess“ beschreibt Linda Williams den Horrorfilm, das Melodrama und die Pornographie als sogenannte Körpergenres. Alle drei Genres beruhen auf körperlichen Exzessen, sind sie doch darauf ausgerichtet, ihre Zuschauer:innen zum Schreien, Weinen oder zum Orgasmus zu bringen. Das Seminar nimmt Williams Theorie(n) zum Ausgangspunkt, um repräsentative Beispiele dieser drei Genres zu betrachten und zu fragen, wie der Film körperliche Reaktionen hervorruft und eigens verhandelt. Darüber hinaus steht zur Disposition, welche weiteren Filme als dezidierte Körperfilme bezeichnet werden können, die die Kategorie der Body Genres nach Williams überschreiten. Im theoretischen Zentrum des Seminars steht die Frage, wie sich das Filmkörperliche in Abgrenzung zu einer langen Tradition filmsemiotischer Fragestellungen analytisch beschreiben lässt. Im Seminar werden mitunter schockierende, sexuell explizite und gewaltvolle Filme behandelt. Sollten Sie an bestimmten Sichtungen nicht teilnehmen wollen oder können, melden Sie sich bitte vorab begründet ab. Die wöchentlich stattfindenden Sichtungen sind andernfalls obligatorisch zu besuchen.
- Kursleiter/in: Hannah Peuker