Haben Sie manchmal den Eindruck, im Seminar versuchte man „Signalaustausch mit dem Mars“? Moderne Dichtung kommt ihnen vor wie „Fremdwörterbuchsonette“? Wünschen Sie sich manch­mal ein „DICHTionary“ zur Hilfe? Verstehen sie oft nur „thüdothdbahnhof“?
Dies ist ein Seminar für Interessierte, die nicht alle Sprachen lernen können und Neugierige, die sich fragen, was aus Literaturtheorie wird, wenn Literatur mehr als eine Sprache kennt oder ihre Sprache fremd wirkt. Wir diskutieren Literaturtheorie vor dem Hintergrund der neueren Mehrsprachigkeitsforschung und der Forderung, das monolinguale (Einsprachigkeits-)​Paradigma (Yildiz) zu überkommen. Dazu lesen wir gemeinsam wagemutige Sprachmischungen und -⁠Verwandlungen der vermeintlich ‚deutschsprachigen‘ Literatur und werfen einen Blick auf die Sprachigkeit Künstlicher Intelligenz. Dabei begegnen uns schwindelerregende Entwürfe von neuen, scheinbar verlorenen und Welt-Sprachen. Es darf auch gestaunt werden, wie leichtfüßig zwischen Kulturen und Sprachen vermittelt wird.

Semester: WiSe 2024/25