Do 12-14, GA 04/149, Beginn: 10.10.24 und eintägige Exkursion

Der Essener Domschatz zählt zu den mit Abstand bedeutendsten des europäischen
Westens. Das betrifft die atemberaubende Qualität der Schatzobjekte selbst, aber
auch die Tatsache, dass sich diese in großer Zahl bis heute gemeinsam an diesem
Ort, für den sie in der Regel schon gestiftet und angefertigt wurden befinden. Die
Schatzstücke aus dem 10. und 11. Jahrhundert bilden die weltweit größte
Sammlung Goldschmiedekunst im Umkreis der ottonischen und salischen
Herrscherdynastien. Ein ganzes Ensemble kostbarster Vortragekreuze gehört dazu,
der goldene Buchdeckel des sogenannten Theophanu-Evangeliars, das Essener

Schwert sowie die kleine Lilienkrone. Die Goldene Madonna, die im Dom selbst
ihren Platz hat, gilt als die älteste vollplastische Marienfigur der Welt. Und auch der
frei im Dom aufgestellte siebenarmige Leuchter ist der älteste erhaltene seiner Art.
Im Seminar wollen wir uns in vielfältiger Weise mit einer Auswahl dieser Artefakte
auseinandersetzen und lernen, was wir mit Hilfe der Kunstgeschichte von ihnen
erfahren können: über ihre Materialien, ihre Herstellung, über die daran beteiligten
Menschen, über ihre Funktionen und Zusammenhänge im Schatz und in der
Kirche, über ihr Aussagepotential in religiösen, politischen, gesellschaftlichen
Zusammenhängen und vieles mehr. Und wir werden unsere Überlegungen
gemeinsam vor den Originalen überprüfen.

Semester: WiSe 2024/25