Was ist Literatur, mit welchen Methoden und Modellen arbeitet die Literaturwissenschaft? Die Einführungsübung gibt einen Überblick über die antike Literaturgeschichte nach Epochen und Gattungen, vermittelt Kenntnisse über antike Konzepte von Literatur und Kanonbildung sowie über verschiedene Formen der Literaturgeschichtsschreibung. Die griechische und lateinische Literatur der Antike zeichnet nicht nur für den Ursprung zahlreicher Gattungen und literarischer Motive verantwortlich, die noch in der Postmoderne lebendig sind, sondern bildet insgesamt einen zentralen Bezugspunkt für die literarische Tradition aller nachfolgenden Epochen. In der Übung werden epochenspezifische kulturelle Hintergründe und Entstehungs- und Rezeptionsbedingungen (‚Sitz im Leben‘) zentraler Texte der griechischen und lateinischen Literatur diskutiert und die wichtigsten modernen Literaturtheorien (Strukturalismus, Narratologie, Intertextualität, Dekonstruktion, New Historicism, Rezeptionsästhetik) vorgestellt, um aus den theoretischen Reflexionen über Literatur Interpretationsansätze für antike Texte zu gewinnen. Grundfragen der Literaturwissenschaft zur Definition, Funktion und Wirkungsabsichten von Literatur werden ebenso besprochen wie Aspekte der Gattungsbezogenheit bestimmter Theorien und Probleme der Kompatibilität von historisch verschiedenen Literaturkonzepten. Alle in der Übung behandelten antiken Texte werden zweisprachig zur Verfügung gestellt.
- Kursleiter/in: Manuel Baumbach
- Kursleiter/in: Anna Sophie Wheeler