Hartmanns von Aue zweites Werk ‚Iwein‘ gilt als klassisches Muster des Artusromans in der deutschen Literatur, der die ihm nachfolgende höfische Literatur entscheidend prägte. Er erzählt die Geschichte des Ritters Iwein, der vom Artushof aufbricht, um sich als Ritter zu beweisen. Was zunächst wie die perfekte Erfolgsgeschichte wirkt, wendet sich plötzlich zum Schlechten: Iwein, frisch verheiratet und zum Herrscher über sein neu errungenes Königreich ernannt, verliert alles und verfällt dem Wahnsinn. Seine Rehabilitation als Artusritter und die Versöhnung mit seiner Frau Laudine können nur über die Bewältigung zahlreicher Abenteuer gelingen, in denen sich Iwein seines alten Lebens als würdig erweisen muss.
Im Seminar widmen wir uns der Analyse dieses Textes in Hinblick auf die Gattungs- und Strukturproblematik des Artusromans. Im Zuge einer intensiven Textlektüre werden wir außerdem untersuchen, wie der Roman erzählt ist und welche Funktion dieses Erzählen im Kontext höfischer Kultur hat. Außerdem werden wir der Frage nachgehen, wie im ‚Iwein‘ die Existenz des Einzelnen im Verhältnis zu gesellschaftlichen Normen verhandelt wird.

Dieses Seminar ist nicht als freie Veranstaltung wählbar.

Ein LN (Vertiefungsmodul) kann durch aktive Mitarbeit in Verbindung mit einer mündlichen Prüfung (1 CP) oder einer schriftlichen Hausarbeit (2,5 CP) erworben werden.


Semester: SoSe 2024