Bildquelle: Lewis Ogden https://www.flickr.com/photos/bitsfrombytes/43617178595
Sprache wird typischerweise in interaktiven Kontexten verwendet, als gemeinschaftliche Handlung zwischen mehreren Personen. Ein Dialog ist daher etwas grundsätzlich anderes als ein Text, da er nicht ohne Einbeziehung der Sprecher*innen- und Hörer*innenperspektive analysiert werden kann. Ein Großteil unserer direkten Kommunikation findet heutzutage digital statt, über diverse Interaktionskanäle. Aber inwiefern ähnelt die Sprache in digitalen Medien gesprochener Interaktion, und inwiefern spiegelt sie eher Standards, die aus der Schriftsprache bekannt sind? In diesem Seminar schauen wir uns speziell Konversationen in verschiedenen sozialen Medien an und untersuchen, ob sie sich mit klassischen Dialogtheorien analysieren lassen.
In dem Seminar werden wir vorhandene Literatur zur Dialogmodellierung, zur Diskursstruktur und zu linguistischen Phänomenen, die für gesprochene Dialoge typisch sind, diskutieren. Darauf aufbauend wollen wir herausfinden, welche dieser Modelle und Analysen für Social-Media-Konversationen zutreffen bzw. sich übertragen lassen.
Themen-Auswahl: Datensammlung und Ethik der Arbeit mit sozialen Medien, Dialog als kollaborative Handlung, Schriftlichkeit/Mündlichkeit, Grounding, Missverständnisse und Klärungsfragen, Dialogakte, Fragen, Fragmente, Hashtags, Emojis, komputationelle Soziolinguistik
- Kursleiter/in: Tatjana Scheffler