Goethes doppeltes Faust-Drama ist ohne Zweifel auch denjenigen ein Begriff, die nicht Germanistik studieren: Immerhin stammen Formulierungen wie „des Pudels Kern“ oder die sogenannte »Gretchenfrage« aus Faust I. Bis in die Gegenwart hinein ist dieser Text regelmäßig Gegenstand des Deutschunterrichts in der zwölften oder dreizehnten Klasse.
Dass aber Goethes Text eigentlich gar nicht ohne die Kenntnis der Stofftradition seit dem 16. Jahrhundert verstanden werden kann, ist manchem nicht bewusst. Dass in dieser Stofftradition vor und nach Goethe eine vielfältige Reihe literarischer Texte steht, macht den Sachverhalt noch spannender: Romane, religiöse Belehrungsschriften, Puppen- und Volksschauspiele, Versepen, natürlich Tragödien und Trauerspiele und sogar Tanzpoem und Parodie.
Die Vorlesung stellt etwa 20 dieser Texte zwischen der Historia von D. Johann Fausten (1587) und Friedrich Theodor Vischers Faust III (1886) vor.
- Kursleiter/in: Niklas Brauer (ZfW)
- Kursleiter/in: Benedikt Jessing