Gemeinsam mit der Stadt Bochum führt das Kunstgeschichtliche Institut eine Inventarisierung denkmalwürdiger Architektur der 1960er-bis 1980er-Jahre in Bochum durch. Die Epoche der 1960er-bis 1980er-Jahre ist nicht nur in Bochum eine Zeit intensiver Bautätigkeit. Großprojekte mit hohem Innovations- und Experimentierwillen prägen die 1960er- und 1970er-Jahre, es folgen postmoderne Neuorientierungen in Architektur und Städtebau. Es ist von hohem wissenschaftlichen und städtebaulichem Interesse, die Hintergründe der Architekturentwicklung zu ergründen und darzustellen. In diesem Seminar von Hanke liegt der Schwerpunkt auf der denkmalrechtlichen und stadthistorischen Einordnung der Architektur.  Eine Exkursion nach Essen und Dorsten-Wulfen dient dem Einblick in den regionale Maßstab der Bauentwicklung im Ruhrgebiet.

Eine Teilnahme am Praxisseminar ist nur in Verbindung mit dem Seminar Nezik  „Denkmalinventarisation von Bochumer Großbauten der 1960-1980er Jahre (Nezik) möglich. Der Besuch des Seminars  Jöchner "Bauen fürs Gemeinwohl: Öffentliche Architektur" wird empfohlen. 

Ziel ist die Erarbeitung einer Liste von circa 10 Objekten. Für jedes der auszuwählenden Gebäude ist ein begründender Text mit Beschreibung / Analyse / architekturhistorische Einordnung / denkmalrechtlicher Einordnung nötig. Studierende haben die Möglichkeit, mittels eines bezahlten Werkvertrages den Text für ein Objekt unter Anleitung zu erarbeiten. Das Seminar bietet so die Chance, an einer der wichtigsten Schnittstellen zur kunst- und architekturhistorischen Praxis tätig zu sein.

Studierende ab dem 4. Fachsemester können für das Erstellen eines Objekttextes einen bezahlten Werkvertrag erhalten. Eine Teilnahme an den o.a. Veranstaltungen Nezik und Hanke ist dafür obligatorisch. Interessierte Studierende senden ihre Bewerbung (Motivationsschreiben, Transcript of Records, ggf. weitere relevante Vorrausetzungen für das Projekt) bis zum 15.03.2024 an: denkmalinventarisation-kgi@ruhr-uni-bochum.de

Eine Teilnahme am Inventarisationsprojekt Jöchner ist auch ohne Werkvertrag möglich.

Einführende Literatur:

Norbert Huse, Hg.: Denkmalpflege. Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten. München 1984.

Ingrid Scheuermann, Hans-Rudolf Meier, Hg.: Echt, alt, schön, wahr. Zeitschichten der Denkmalpflege, München, Berlin 2006.

Volkmar Eidloth, Gerhard Ongyerth, Heinrich Walgern: Handbuch städtebauliche Denkmalpflege. Petersberg 2013.

Vinken, Gerhard: Denkmal, Werte, Bewertung. Denkmalpflege im Spannungsfeld von Fachinstitution und bürgerschaftlichem Engagement. Holzminden 2014.

Yasemin Utku, Christa Reicher, Alexandra Apfelbaum u.a. Hg.: Im großem Maßstab. Riesen in der Stadt. Beiträge zur städtebaulichen Denkmalpflege. Essen 2017.

 


Semester: ST 2024