Prof. Dr. Carolin Behrmann 

Do. 14-16, Lektüreseminar, 

GA 6/62, Beginn: 19.10.


In Auseinandersetzung mit Erwin Panofskys (1892-1968) bildwissenschaftlicher Methode der „Ikonologie“ (Studies in Iconology, 1932/39), entwirft der Bochumer Kunsthistoriker Max Imdahl (1925-1988) nach dem Zweiten Weltkrieg die werkanalytische Methode der „Ikonik“, die über das „erkennende Sehen“ eines Kunstwerkes, sowohl die Ikonographie („wiedererkennendes Sehen“) als auch die Formanalyse („sehendes Sehen“) verbinden will. Beide methodischen Ansätze sollen im Seminar über Bildanalysen und Text-Lektüren nachvollzogen, und deren Erfolgs- und Rezeptionsgeschichte in unterschiedliche bildwissenschaftliche Ansätze und Methoden bis in die Gegenwart hinein rekonstruiert werden. Dabei kommen sowohl die einzelnen Interpretationsansätze mit dem Bild/Kunstwerk zur Sprache (Formalismus), als auch die geistesgeschichtliche und gesellschaftspolitische Verortung in ihren Entstehungskontexten. Es wird zudem gefragt, wie die Auseinandersetzung mit den Methoden der Ikonologie/Ikonik auch jüngere kunst- und bildwissenschaftliche, genderkritische, postkoloniale, phänomenologische Ansätze herausfordert, oder auch, in Anbetracht von jüngsten technischen Entwicklungen der Bildgestaltung immersiver und interaktiver virtueller Umgebungen negiert wird („an-iconology“, Pinotti 2017), und hierüber das gängige Repräsentations-Paradigma der westlichen Bildtheorien in Frage gestellt werden soll. Voraussetzungen für die 

Vergabe von Kreditpunkten: 

2 CP = Lektüre der auf Moodle bereitgestellten Texte, aktive Teilnahme an der Diskussion, mehrere kurze Textvorstellungen, oder ein Referat (20 Min) 

8 CP = aktive Teilnahme an allen Sitzungen, Referat/Textvorstellungen, Hausarbeit (od. 2 Texte)

Semester: WT 2023/24