Das Seminar findet als Hybrid-Veranstaltung mit Zoom-Sitzungen freitags und einer Blockveranstaltung in Präsenz am 26. Januar 2024 statt. – Aristoteles’ Traktat über die Poetik ist einer der einflussreichsten Texte in der abendländischen Ästhetik. Er ist zwar nur als Fragment überliefert, was Umberto Eco in seinem Roman Der Name der Rose zur fiktionalen Suche nach den verschollenen Kapiteln über die Komödie inspirierte. Aber selbst als Fragment bietet er grundlegende Einsichten: in Tragödie und Epos, zum Zusammenhang zwischen Kunst und Lernen, über den Unterschied zwischen Literatur und Historiographie sowie nicht zuletzt in das Verhältnis zwischen den Künsten und der Welt, das wir unter dem Namen der Mimesis kennengelernt haben. Zielsetzung des Seminars wird es sein, vor allem den Text einer gründlichen und kritischen Lektüre zu unterziehen. Darüber hinaus wird es jedoch auch Raum für Kontextuierungen geben. Zu denken ist dabei vor allem an den zeitgenössischen Hintergrund, vor dem die Poetik entstanden ist (Gorgias‘ Rhetorik, Platons Mimesis-Kritik), wie auch an ihre prominenten Variationen (etwa in Lessings Hamburgische Dramaturgie oder Brechts Kleines Organon für das Theater). – Griechisch-Kenntnisse sind erwünscht und von Vorteil, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. 


Semester: WT 2023/24