Die Kontextualität jeder Theologie ist mit besonderem Nachdruck erst gegen Ende des 20. Jh. thematisiert worden. Zuvor war weithin die europäische, männlich dominierte, akademische Theologie maßgebend, ohne dass deren Bedingtheit angemessen reflektiert worden ist. Durch die "Stimmen" feministischer Theologinnen, Theolog*innen aus dem globalen Süden, die Kolonialismus und Rassismus Europas anklagen, und der kritischen Selbstreflektion von Theologen aus dem gloablen Norden ist seither ein Umdenken zu beobachten. Es geht darum, dass sowohl die Themen wie die Perspektiven von "Doing Theology" weithin von dem eigenen Standort und der jeweiligen gesellschaftlichen Position mitbestimmt sind. In der LV sollen sowohl die Anfragen an das traditionelle Theologieverständnis, theologische Impulse aus anderen Perspektiven (hier soll eine große Diversität aufgezeigt werden) sowie Neuorientierungen in der nach wie vor europäisch dominierten akademischen Theologie dargestellt werden.
Ein besonderer Studientag wird sich am Fr., 27.10. ab 14.00 (bis ca. 18.00) in diesem Sinn mit dem theologischen Werk von Helmut Gollwitzer beschäftigen, der wegweisend diese Fragen als einer der ersten renommierten Theologen im 20. Jahrunderrt aufgenommen hat und an dessen 30. Todestag in diesem Jahr zu erinnern ist. An diesem "workshop" wird u.a. der frühere Bochum Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie, Michael Weinrich, mitwirken.

Semester: WiSe 2023/24