Die Frage danach, was die relevanten Wissensbestände einer Gesellschaft sind, hängt einerseits eng damit zusammen, welches Wissen durch ihr Bildungssystem von Generation zu Generation weitergeben wird. Konkret sind es aber auch die Praktiken, die zur Aushandlung, Zirkulation und Vermittlung solchen Wissens beitragen, die Auskunft über das „Bildungswissens“ geben. Für den Bereich der höheren Bildung gehören dazu vor allem Praktiken der Aneignung von und des systematischen Umgangs mit Texten.

Das Seminar wird aus dem Umfeld schulischer und universitärer Bildung exemplarisch kultur- und medienwissenschaftliche Forschungsansätze verfolgen und in historischer Perspektive Praktiken des Lesens und Schreibens, des Annotierens und Ordnens, sowie der Aneignung und Prüfung von Wissen betrachten.

Ziel soll es sein, die Arten und Weisen der Wissensproduktion in ihrem historischen Wandel besser zu verstehen und dabei die Wechselwirkungen von Wissen und seinen gesellschaftlichen Voraussetzungen in Bildungskontexten zu untersuchen.

Semester: WiSe 2023/24