In den klassischen Utopien spielen Themen wie Umweltbewusstsein und ökologisches Verhalten kaum eine Rolle. Erst mit der Aufklärung und der rasant fortschreitenden Industrialisierung finden sich (u.a. im Genre der Science-Fiction-Literatur) narrative Szenarien, in deren Mittelpunk ökologische Themen und insbesondere der Klimawandel stehen - wobei die beschriebenen klimatischen Veränderungen oftmals auch Auslöser von sozialen und politischen Verwerfungen sind. In dieser sogenannten Climate Fiction bildet das Klima/der Klimawandel nicht nur den Hintergrund für den Handlungsverlauf, sondern rückt als Akteur ins Zentrum des Geschehens. In dem Seminar sollen ausgewählte Werke der Climate Fiction nicht nur einer rein literaturwissenschaftlichen Analyse unterzogen werden, vielmehr sollen die Klimawandelromane und -erzählungen und ihre besonderen Erzählstrategien als „Ideen-Inkubator“ (Klaudia Seibel, Zukunftsforscherin) genutzt werden, der dazu dienen kann, die dort beschriebenen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen (sowie die damit einhergehenden Fragen bzgl. Nachhaltigkeit, Reduktion des Ressourcenverbrauchs, alternativen Energieformen etc.) in den aktuellen Diskurs über den Klimawandel einzuspeisen. Dazu werden im Rahmen des Seminars sowohl deutschsprachige Science-Fiction-Autorinnen und Science-Fiction-Autoren als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus anderen Wissenschaftsdisziplinen eingeladen, um einen produktiven Diskurs anzustoßen.

 

Literatur: Die für das Seminar relevanten Texte werden in einem Moodle-Kurs zur Verfügung gestellt. Weitere Literaturangaben folgen im Seminar.

 

Schein- bzw. CP-Anforderungen: Für den Erwerb eines Teilnahmenachweises ist die regelmäßige Mitarbeit im Seminar mit gelegentlichen Schreib- bzw. Arbeitsaufgaben erforderlich. Für einen Leistungsnachweis ist die Anfertigung einer Hausarbeit oder die Absolvierung einer mündlichen Prüfung nötig.

 

Sprechstunde: nach Absprache

 

Semester: WiSe 2023/24