Der römische princeps, beginnend mit Augustus selbst, musste in kurzer Zeit ein ihn in seiner Sonderstellung legitimierendes Modell präsentieren. Dazu war es nötig, ein Angebot zu senden, das die Einmaligkeit der Person und somit deren Eignung als anerkannt erster Bürger bzw. als Monarch zementierte. Wasser spielte in diesem Konglomerat eine nicht unwesentliche Rolle. Der aus der Republik (und der griechischen Gedankenwelt) ererbte Anspruch auf „Seeherrschaft“ etwa wurde vom oder für den princeps erhoben, ließ sich jedoch ebenso auf weitere Wasserräume wie Seen und Flüsse erweitern, ebenso wie auf die Wasserversorgung und die Inszenierung der technischen Allgewalt über die Natur und das Wasser.

Das Hauptseminar soll für zweierlei sensibilisieren: Einerseits wird die besondere Position des princeps und somit das System Prinzipat problematisiert, andererseits das Verhältnis von Mensch und Wasser in der Antike als Aspekt auch der soziopolitischen Geschichte thematisiert.

Semester: WT 2023/24