„Die ,Epoche der Weltliteratur‘ war für Goethe also zunächst einmal eine Zeit neuartiger Zusammenarbeit zwischen Schriftstellern: über die Grenzen einer Sprache und einer Nation hinweg. Goethe dachte offenbar an eine Fortsetzung seiner ein Viertelhahrhundert zurückliegenden Arbeitsgemeinschaft mit Schiller ins Internationale. Weltliteratur war ihm zuvörderst ein anderes Wort für internationale literarische Kommunikation.“
Ausgehend von dieser Diagnose über den vieldiskutierten und oft unterschiedlich gefassten Begriff der „Weltliteratur“ wendet sich das Seminar den Begründern der Weltliteratur Madame de Staël, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang Goethe sowie wichtigen Nachfolgern wie Heinrich Heine und Karl Gutzkow zu. Es fragt nach den inter- und transnationalen Gesprächs- und Arbeitsgemeinschaften dieser Schriftsteller und nimmt damit insbesondere Gesprächsformate und dialogische Formen der Literatur in den Blick.

Semester: WiSe 2023/24