Auf die Frage, wie sich individuelle Erfahrungen und kollektive Traumata artikulieren lassen, wie sie öffentlich werden und Öffentlichkeit herstellen können, suchen Autoren wie Hubert Fichte und Alexander Kluge seit den 1960er Jahren mit den Mitteln der Literatur nach Antworten. Die literarischen Positionen beider Autoren geraten in einer Literatur-Debatte miteinander ins Gespräch, in der nichts anderes als das Verhältnis von technischer Überwältigung und individuellem Erleben, genauer: die Zerstörung deutscher Städte durch die Bombengeschwader der Alliierten und die umstrittene Erinnerung an dieses Überwältigungsereignis auf dem Spiel steht: Die Rede ist von der von W.G. Sebald im Jahre 1997 ausgelösten Debatte um „Luftkrieg und Literatur“, die in diesem Artikel behandelt wird.

 

Das Seminar nähert sich der Debatte in einem ersten Block ausgehend von Alexander Kluges Erzählungen, Filmen und Fernsehfeatures über den Krieg an, die den ersten und zweiten Weltkrieg ebenso behandeln wie die Gegenwart des Kriegs gegen die Ukraine. In einem zweiten Block wird die Debatte um „Luftkrieg und Literatur“ (Texte von Sebald, Hage, Fichte, Ledig u.a.) genauer in den Blick genommen, um zweierlei zu diskutieren: Erstens, ob und mit welchen Mitteln Literatur geschichtliche Ereignisse darstellen kann. Zweitens, ob die öffentliche Wahrnehmung und Sichtbarkeit literarischer Kriegsdarstellungen vom Umgang der Gesellschaft mit kollektiven Traumata abhängt.

 

Das Seminar findet hybrid als Blockveranstaltung statt. Voraussetzung für den Scheinerwerb sind vorbereitende Moodle-Journalaufgaben (obligatorisch) sowie die aktive Teilnahme an allen Seminarblöcken.

 

 

 

Voraussetzung für den Scheinerwerb sind vorbereitende Moodle-Journalaufgaben (obligatorisch) sowie die aktive Teilnahme an allen Seminarblöcken.

 

Semester: WT 2023/24