Epochenzäsur, Beginn der Frühen Neuzeit, Medienrevolution, Geburtsstunde einer neuen Konfession: Das alles soll der Zeitraum sein, der ab 1517 beginnt. Und nun auch noch „Gender Reformation“? Der Sammelband „Glaube und Geschlecht – Gender Reformation“ von Eva Labouvie aus dem Jahr 2019 jedenfalls spricht programmatisch hiervon. Doch lässt sich dieses Label auf die gesamte Reformationsgeschichte anwenden? Dass sich mit, durch und im Gefolge der Reformation und der Formung sowie Etablierung neuer theologischer Setzungen auch Konsequenzen für die Konstruktionen von Weiblichkeits- und Männlichkeitsvorstellungen, das Zusammenleben „der Geschlechter“, aber auch konkrete „Männer“ und „Frauen“ dieser Zeit ergaben, hat die Forschung der letzten Jahrzehnte eindeutig herausstellen können.

Das Blockseminar führt in Diskurse einer kirchenhistorischen Genderforschung ein. Zudem widmet es sich unter der Fragestellung nach einer „Gender Reformation“ unter anderem der Oeconomialiteratur, verschiedenen Facetten „weiblichen“ Schrifttums sowie Fragen nach Schöpfungs- und Gesellschaftsordnung, Agencykonzeptionen oder medialer Inszenierung von „Geschlecht“.

Eine aktive Teilnahme und die Bereitschaft zur Übernahme eines sitzungsgestaltenden Elements wird erwartet. Der erfolgreiche Abschluss des Proseminars (Modul 02, Veranstaltung „a) Proseminar zur Einübung in die Methoden kirchengeschichtlichen Arbeitens“) ist Voraussetzung für die Teilnahme am Blockseminar. 

- Kombination aus Präsenz- und digitalen Teilen -


Semester: SoSe 2024