Wir wollen anhand von ausgewählten Quellentexten und Sekundärliteratur einerseits einen Überblick über die zunehmende Verbindung und Verschränkung zwischen Europa, Asien, Amerika und Afrika im Verlauf der sogenannten ´europäischen Expansion´ und der sukzessiven Etablierung der Handelsimperien vom 16. zum 18. Jh. erarbeiten; andererseits auch vereinzelt exemplarische Tiefenbohrungen wagen. Die Etablierung politischer Herrschaft, Handel, Kontakt mit den Indigenen, Mission, die rechtliche Behandlung und die wissensförmige Integration sollen behandelt werden. Die Probleme ´eurozentrischer´ Perspektivenwahl werden reflektiert, ohne zugleich die Leistungen der einschlägigen Spezialwissenschaften (Indologie, Afrikanistik, Amerikanistik) ersetzen zu können und zu wollen. Der Versuch eines weiten Bogens - von den iberischen Konquistadoren zu den ganz anderen Kontexten von früher Aufklärung, Missionswissenschaft, völkerrechticher Behandlung insbesondere Asiens im 18. Jh. und der beginnenden Sklaverei- und Kolonialkritik - steht im Vordergrund. Archivalische Quellen der englischen und französischen Handels-Kompanien im Mittelmeerraum wie im asiatischen Raum werden zu Verfügung gestellt.
Semester: ST 2024