Prof. Dr. Carolin Behrmann
Mi. 16-18, GA 6/62, Beginn: 19.04.2023
Melancholie, Trauer, Angst, Mitleid, Ekel, Freude, Ekstase, Schrecken, Wut: Emotionen sind ebenso komplex, flüchtig, wie vielfältig und in Wort und Bild schwer fassbar. Seit einiger Zeit ist das inter-disziplinäre Feld der Emotionsforschung in den Kunst- und Bildwissenschaften zum zentralen Forschungsgegenstand geworden. Das Seminar ist als Einführung in die methodischen Ansätze angelegt, wobei unterschiedliche vormoderne künstlerische Strategien in den Blick genommen werden sollen, die Emotionen darstellen, bzw. gezielt emotionale Reaktionen bei den Betrachter*innen evozieren. Dabei werden diese unter anderem als Verkörperungen in der Skulptur, als haptische Qualität in der Malerei, als Codierung von Gestik und Mimik, oder als alle Sinne ansprechende Dynamik „lebender Bilder“ in Festzügen oder Prozessionen untersucht. Hierbei werden unterschiedliche Dimensionen der emotiven und handlungsstiftenden Funktion von Bildern, Illusionstechniken, Affektübertragungen, „Pathosformeln“, oder Simulationen emotionaler Ausdrucksformen diskutiert. Ausgehend von grund-legenden Theorien und künstlerischen Auseinandersetzungen, wie Leon Battista Albertis Theorie der Affektübertragung, Leonardo da Vincis Studien zur Körpersprache der Emotionen, Giovanni Paolo Lomazzos und Karel van Manders Differenzierungen der Affekte, oder den visuellen Kodifizierungen von Gefühlsausdrücken im 17. Jahrhundert, wird die Visualität und Vielgestaltigkeit von Emotionen an ausgewählten Kunstwerken des 16. und 17. Jahrhunderts untersucht.
Literatur zur Einführung:
Alberti, Leon Battista, Della Pittura – Über die Malkunst, hg. Oskar Bätschmann und Sandra Gianf-reda, Darmstadt 2002
Bredekamp, Horst: Theorie des Bildakts. Frankfurt a.M. 2010
Freedberg, David: Empathy, Motion and Emotion, in: Klaus Herding/Antje Krause-Wahl (Hg.): Wie sich Gefühle
Ausdruck verschaffen. Emotionen in Nahsicht. Taunusstein 2007, 17–51.
Febvre, Lucien, Sensibility and History: How to Reconstitute the Emotional Life of the Past, in: A New Kind of
History: From the Writings of Febvre, hg. Peter Burke, London: Harper & Row, 1973, 12–26.
Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten, hg. Herding, Klaus, Bernhard Stumpfhaus, Berlin/New
York 2004
Representing Emotions. New Connections in the Histories of Art, Music and Medicine, hg. Penelope Gouk und
Helen Hills, Aldershot 2005
Warburg, Aby, Fragmente zur Ausdruckskunde, hg., Hans Christian Hönes und Ulrich Pfisterer, Berlin: de
Gruyter, 2015.
Mi. 16-18, GA 6/62, Beginn: 19.04.2023
Melancholie, Trauer, Angst, Mitleid, Ekel, Freude, Ekstase, Schrecken, Wut: Emotionen sind ebenso komplex, flüchtig, wie vielfältig und in Wort und Bild schwer fassbar. Seit einiger Zeit ist das inter-disziplinäre Feld der Emotionsforschung in den Kunst- und Bildwissenschaften zum zentralen Forschungsgegenstand geworden. Das Seminar ist als Einführung in die methodischen Ansätze angelegt, wobei unterschiedliche vormoderne künstlerische Strategien in den Blick genommen werden sollen, die Emotionen darstellen, bzw. gezielt emotionale Reaktionen bei den Betrachter*innen evozieren. Dabei werden diese unter anderem als Verkörperungen in der Skulptur, als haptische Qualität in der Malerei, als Codierung von Gestik und Mimik, oder als alle Sinne ansprechende Dynamik „lebender Bilder“ in Festzügen oder Prozessionen untersucht. Hierbei werden unterschiedliche Dimensionen der emotiven und handlungsstiftenden Funktion von Bildern, Illusionstechniken, Affektübertragungen, „Pathosformeln“, oder Simulationen emotionaler Ausdrucksformen diskutiert. Ausgehend von grund-legenden Theorien und künstlerischen Auseinandersetzungen, wie Leon Battista Albertis Theorie der Affektübertragung, Leonardo da Vincis Studien zur Körpersprache der Emotionen, Giovanni Paolo Lomazzos und Karel van Manders Differenzierungen der Affekte, oder den visuellen Kodifizierungen von Gefühlsausdrücken im 17. Jahrhundert, wird die Visualität und Vielgestaltigkeit von Emotionen an ausgewählten Kunstwerken des 16. und 17. Jahrhunderts untersucht.
Literatur zur Einführung:
Alberti, Leon Battista, Della Pittura – Über die Malkunst, hg. Oskar Bätschmann und Sandra Gianf-reda, Darmstadt 2002
Bredekamp, Horst: Theorie des Bildakts. Frankfurt a.M. 2010
Freedberg, David: Empathy, Motion and Emotion, in: Klaus Herding/Antje Krause-Wahl (Hg.): Wie sich Gefühle
Ausdruck verschaffen. Emotionen in Nahsicht. Taunusstein 2007, 17–51.
Febvre, Lucien, Sensibility and History: How to Reconstitute the Emotional Life of the Past, in: A New Kind of
History: From the Writings of Febvre, hg. Peter Burke, London: Harper & Row, 1973, 12–26.
Pathos, Affekt, Gefühl. Die Emotionen in den Künsten, hg. Herding, Klaus, Bernhard Stumpfhaus, Berlin/New
York 2004
Representing Emotions. New Connections in the Histories of Art, Music and Medicine, hg. Penelope Gouk und
Helen Hills, Aldershot 2005
Warburg, Aby, Fragmente zur Ausdruckskunde, hg., Hans Christian Hönes und Ulrich Pfisterer, Berlin: de
Gruyter, 2015.
- Kursleiter/in: Carolin Behrmann
- Kursleiter/in: Giulia Dallotta
Semester: ST 2024