Digitale Technologien verändern unser Leben. Sie bilden die Grundlage für neue Formen des Schreibens, des Lesens und des Rechnens. Durch die Verbreitung des Computers und anderer digitaler Technologien entstanden und entstehen immer noch neue Formen literarischer Kommunikation, Produktion und Zirkulation. Konventionelle Begriffe wie „Autor“ und „Text“ oder „Fiktion“ und „Fakt“ sind zunehmend porös geworden. Unter dieser Prämisse behandelt das Seminar drei Momente des Verhältnisses zwischen Virtualität und Literatur: Erstens wird es darum gehen, Literatur konkret auf ihr digitales Aufschreibesystem zu beziehen. Angesprochen ist damit ein Schreiben unter computergestützten Bedingungen, das über die eigene virtuelle Identität reflektiert und Theorien des Virtuellen entwickelt. Zweitens wird es um Literatur gehen, die als ein Effekt digitaler Kulturen gerahmt wird. Dabei handelt es sich um Texte, die von Maschinen verfasst und durch die Verwendung von Algorithmen hervorgebracht werden. Und drittens konzentriert sich das Seminar auf virtuelle Verfahren der Literatur- und Medienwissenschaft, die Artefakte philologisch fassen. Das Seminar beschäftigt sich also mit der Frage, inwiefern Literatur im Zeitalter der computergestützten Virtualität produziert und rezipiert wird. Gelesen werden Texte von Kathrin Passig, Clemens Setz, Ann Cotten, Hannes Bajohr u.a.
Semester: WT 2024/25