Im späteren 10. Jahrhundert erstmals als eine Art «Staatsgefängnis» in den Quellen erwähnt, erscheint das in Franken gelegene Bamberg um 1000 als Lieblingsort Kaiser Heinrichs II. Der Herrscher erwirkte die Errichtung eines Bistums und beschenkte die religiösen Einrichtungen extrem reich: in Preisgedichten wurde die Stadt als «Rom gleich, Athen überlegen besungen». Auch später entwickelte sie sich ausgesprochen erfolgreich: Im Dom und im bedeutenden Kloster Michaelsberg waren gleich drei Heilige begraben – und hier befindet sich heute noch das einzige Papstgrab nördlich der Alpen. Die Stadtgeschichte kennt aber auch Krisen und typische Konflikte: Streit zwischen Bischof und Einwohnern prägt die Geschichte ebenso wie die Raubzüge der Hussiten im frühen 15. Jahrhundert. Ausgehend von diesem Beispiel möchte das Seminar das quellennahe wissenschaftliche Arbeiten in der Mittelalterlichen Geschichte einüben. Eine mehrtägige Exkursion nach Bamberg ist obligatorischer Bestandteil der Veranstaltung (voraussichtlich 16.-19.7.2023).
Semester: ST 2024